Kommentare aus der AMAZONAS-Box
Politik und Technik aus München - Pazifistisch
mit dem Fahrrad (Peace, cycling and more)

Theorie macht Lust

Samstag, 11.3.2006    

Ein Seminar, noch ein Seminar?

na und, es hat funktioniert.

Heute fand das Seminar statt (siehe Flugi 22k PDF):
"Das Ganze verändern. Wenn es im Kapitalismus keine Alternativen gibt, brauchen wir Alternativen zum Kapitalismus"

Eine Erklärung dazu gibts als rtf-Datei: Das Ganze verändern zum Runterladen.

Was hat das mit Frieden zu tun (Veranstalter: Friedensbündnis und Bündnis gegen Krieg und Rassismus)?

Man ist schon fast "entwöhnt", mal ohne tages- oder bündnispolitische Pflichtübungen ohne Scheu vor Abstraktem zu diskutieren, aber es mußte sein ;-)

weiter ...

Beim Erfurter Sozialforumin Deutschland hatten Leute des ökumenischen Netzes Rhein-Mosel-Saar einen Workshop durchgeführt, von dem Anwesende aus München so angetan waren, daß sie dies nach München holen wollten.

So geschah es. Die drei Referenten, alle drei Theologen (macht nix ;-) hatten sich im Rahmen von Pax Christi, Kairos Europa, attac usw. mit der hiesigen Politik befaßt.

Zu Beginn wurde exemplarisch an Hartz IV besprochen, wie der Staat die alten Spielregeln radikal umbaut, Hartz IV als Enteignung und Disziplinierung und mehr . Es ging nicht um Klagen, sondern um Analyse.

Später ging es dann zuerst zum "Neoliberalismus", der als spezielle Spielart des Kapitalismus identifiziert wurde - und dann zur Funktion des Kapitalismus selbst.

Besonders kühn fand ich es, wie eine Blitz-Einführung in die Marx'sche Terminologie eingebaut wurde (siehe Tafeln oben). Das kann eigentlich nicht funktionieren, aber irgendwie dann doch ;-)

Sicher bleiben Fragen offen, aber das ist kein Grund zu Kritik. Jedenfalls wurde ziemlich gut der "zynische Kapitalismus" auf den Begriff gebracht. Die Welt wird zur Ware.

Als dann die Frage kam, welche Folgerungen die Referenten für ihr eigenes Engagement ziehen, kam auf einmal ein ziemlicher Stapel Theologie, ich hätte nicht gedacht daß mir sowas nochmal über den Weg läuft. Hat aber gepaßt, ok.

Am Schluß meinte einer der Referenten daß er sich in der Runde sehr wohlgefühlt hatte, und ich freute mich weil sich mein eigener Eindruck so bestätigte.