Mit RSS lese ich (zumindest momentan) manches, was mir sonst entginge, so z.B. den DGB-Presseticker:
(Link weg) Sommer gibt der Welt ein Interview , und ich denke erschüttert - jeder blamiert sich so gut er kann. Als Gewerkschafter muß man sich für so viel "Danebenliegen" an der Spitze schämen.
Die Überschrift DGB fordert SPD zu Kurswechsel auf wäre ja nicht schlecht, aber im Text ...
[zur SPD]Sie sollte jetzt ein klares sozialdemokratisches Profil entwickeln. ... Beim Mindestlohn hat sie dieses Profil ... und warum stimmt sie dann im Bundestag mit lächerlicher Taktik gegen den eigenen Vorschlag? Das läßt Sommer vornehm weg.
SPD plus Grüne plus Linkspartei haben mehr als 60 Prozent der Stimmen bekommen. Das ist eine strukturelle linke Mehrheit, aber keine politische Mehrheit. Solange die Linkspartei Obstruktion betreibt, gibt es diese linke Mehrheit nicht. - Meint er die Berliner Linkspartei? Ich fürchte andersrum, denn es bleibt offen, was Sommer mit Obstruktion meint. (oder geht es ihm um den sozialdemokratischen Traum, die Linke nach dem "Berliner Modell" zu kastrieren?) Und wenn er mit der Politik der Grünen kein Problem hat (wieso werden die eigentlich zu den "Linken" gerechnet?) zeugt das auch von selektiver Wahrnehmung.
Ein heller Moment:
WELT: Wer sind die politischen Partner der Gewerkschaften? - Sommer: Unser Partner sind unsere Mitglieder mit ihrer Mobilisierungsfähigkeit in den Betrieben.
Aber zum SPD-Beck: Wir kommen gut miteinander aus, zum Beispiel in der Grundsatzprogrammkommission - ach. Der Offenbarungseid.
zum Telekomstreik: WELT: Zeigt dieser Konflikt nicht, dass sich die Sozialpartnerschaft langsam auflöst? - Sommer: Nein. Die Sozialpartnerschaft funktioniert, das sehen Sie u.a. an den jüngsten Tarifabschlüssen.
Ach nee ... Sie hat unter der Agenda 2010 gelitten ...