... (auch) eine unendliche Geschichte.
In ihrem Artikel in der "Graswurzelrevolution" - hier via LinksNet - geht Mag Wompel (LabourNet) analytisch und pragmatisch darauf ein - ich hoffe es gibt genug GewerkschafterInnen, bei denen die Gedanken auf fruchtbaren Boden fallen.
Die Abseitsfalle müssen wir noch üben - Ver.di-Streik im selbst verschuldeten Defensivdilemma.
... (das Zitat ist nur ein Aspekt herausgegriffen, lest selber ...)
Auf die Idee, dass Streiks den Arbeitgeber und nicht die Kunden treffen sollten, ist man (v.a. in BaWü) erst spät und m.E. unzureichend gekommen. Und auf den Rückgriff auf die (im LabourNet Germany seit längerem leidenschaftlich verbreiteten) internationalen Erfahrungen mit sozial angepassten Streikmaßnahmen leider gar nicht.
Wie in Frankreich, als nur die Arbeitgeberpost liegen blieb und die Erwerbslosen-Checks ausgetragen wurden, hätte man den Müll nur in reichen Vierteln liegen lassen können (oder gar dorthin karren?). Wie in den Niederlanden – wo allein die Androhung, an einem Samstag keine Zugfahrscheine zu kontrollieren, für eine 6 %ige Lohnerhöhung reichte – oder wie in Frankreich und Großbritannien – wo der Personennahverkehr zwar rollte, aber unentgeltlich - hätten Verwaltungsangestellte auf die Gebühren für die Passausstellung oder Klinikangestellte auf die Erfassung der Versicherungskarte verzichten können, anstatt wichtige Funktionen für die BürgerInnen einfach zu verweigern.
Dies sind nur einige Beispiele, wie die Dienstleistung aufrecht erhalten wird und zugleich die Richtigen trifft. Diese Beispiele könnten und sollten unsere Fantasie anregen, wie ein sinnvoller und solidarischer Öffentlicher Dienst aussehen könnte und wie zugleich die Solidarität der „Kunden“ gewahrt bleibt