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June 8th, 2005
Mittwoch, 8.6.2005
Dazu schrieb ich vor langem schon einiges.
Bei der Drupal-Entwicklung gab es schon immer einzelne Module, bei denen JS verwendet wurde. Die konnte ich getrost ignorieren: Ich hatte bei der Auswahlphase, die mich zu Drupal brachte, eben festgestellt, daß dies eines der wenigen CMS war, das auf allen Ebenen ohne JS läuft.
In letzter Zeit tauchten aber vermehrt JS-Aktivitäten bei der Haupt-Drupal-Entwicklung auf. Mit anderen fragte ich dann schließlich auf der (englischsprachigen) Support-Mailingliste nach: Gut - man bestätigte dort, daß weiterhin die Funktion ohne JS aufrechterhalten bleibt - Javascript gibts für einzelne nicht so wichtige Bedienelemente, kann ohne Schaden wegfallen.
Nebeneffekt: Ich wurde gefragt, was mich eigentlich an JS stört. Die Antwort mußte in dem Kontext knapp sein. Dem Frager hat es eingeleuchtet, drum gebe ich es hier (unübersetzt) wieder:
> I'm just curious why do you need it without JS ?
... I try a short answer. Its a matter of privacy, security and, yes, comfort.
- While JS can be done securely, of course, I consider it - e.g. - a "damage-multiplicator" if something is going wrong.
- JS can deliver more information about the client (thats my computer) to the (foreign) server than Html alone.
- Surfing the web with "JS on" allows "dumb" sites to modify my browsers (mouse functions changed, fixed windows etc.) more than I want to tolerate. There are browsers which can be configured with some "granularity" about this, but why bother - server side scripting is enough for me ;-)
(some advertising goes away w/o JS as well - but thats not the main point).
June 8th
Dienstag, 7.6.2005
Die Grafik ist viel zu suggestiv um sie nicht hier herzuzeigen. Bis Dezember waren dies hier statische Seiten, die mit FTP fallweise aktualisiert wurden. Ab Januar lief hier Drupal inkl. RSS-Feed (!).
Bisher kam ich noch nicht zu einer detaillierteren Untersuchung; jedenfalls werden bei dieser Darstellung weder Suchroboter noch eigene Referenzen ausgeblendet. Beim CMS erfolgt das Aktualisieren via Browser, so daß ich selbet der häufigste Besucher der Site bin und so für Grundlast sorge. Ich schätze daß 1/3 des Verkehrs von Suchmaschinen stammen, das harrt aber weiterer Auswertung.
Die stetige Zuname der Visits seit Januar sieht schon stark aus. Blogtypisch nimmt in dieser Zeit ja auch schlicht die Artikelanzahl proportional zu - ob der Suchmaschinenverkehr dabei mitwächst?
Den entscheidenden Anteil am Wachstum hat wohl der RSS-Feed - und der Trackbackspam :-(
Beim Wahlblog betrachtet Matthias die "linke Alternative". Jetzt muß alles ganz schnell gehen wie wir wissen, aber kurz zuvor haben sich noch welche Gedanken außerhalb der Reihe (auch: PDF 160k) gemacht.
*Vor* dem Coup der Wahlankündigung befaßten sich Rainer Rilling und Christoph Spehr mit der Situation von WASG vs. PDS, aber nicht nur diesem. Das Ergbnis ihrer Betrachtung kann man insofern vorweg nehmen, als beide inzwischen einen Aufruf initiierten, daß die beiden genannten Gruppierungen zusammen zur Bundestagswahl antreten sollen (mit inzwischen >400 Unterzeichnern; es gibt bekanntlich mehrere Aufrufe unterschiedlicher Herkunft aber ähnlicher Stoßrichtung).
Trotz des neuen Zeitrahmens finde ich die Lektüre lohnend. Nur zwei Anmerkungen:
* Mir paßt der Alarmismus nicht, der die Wahlen zur entscheidenden Chance erhöht.
* Ich bin verdutzt, welcher Stellenwert in diesem Text die - ohne Anführungszeichen geschriebene! - SPD-Linke einnimmt, ich verstehe es nicht. Macht nix ;-)
Ein Brösel (später vielleicht noch was):
... Perspektive einer Zusammenarbeit mit denjenigen Teilen der Linken ... , die nach wie vor in SPD oder Grünen organisiert oder prinzipiell auf sie orientiert sind. Wenn sie den Aspekt einer strukturell höheren Empfänglichkeit des rot-grünen Lagers gegenüber Druck von links verkennt, kann die Linke mittelfristig keine Umsetzungsperspektive für ihre politischen Inhalte angeben
Dies wird durch die "Illusionsfähigkeit" von Rot-Grün im Vergleich zu Schwarz-Gelb mehr als kompensiert, m.a.W. ist für mich die Wirkungsmöglichkeit von außerparlamentarischem Druck bei Rot-Grün kaum einfacher als bei Schwarz-Gelb (siehe die Durchsetzung der Militärinterventionen).
zum 50sten der Bundeswehr kommen sie wieder - die Ehrenerklärungen für die Wehrmachtssoldaten. Der fast lückenlose Anschluß an die Naziarmee ist bis heute unbewältigte Gegenwart.
Damals konnte jeder Soldat wissen: Einmarsch in fremdes Gebiet ist verbrecherische Aggression. Die rückwirkende "Entschuldung" dieser Generation ist einer der Geburtsfehler dieses Republik. Beim Kampf um die Wiederbewaffnung mußten in der Bundesrepublik Leute wieder ins Gefängnis, die schon von den Nazis verfolgt wurden.
Es ist kein Zufall, wenn wir heute erleben, wie die Polizei heute wieder auf Seiten der Neonazis agiert. Die weltweite Interventionsfähigkeit von deutschen und/oder EU-Truppen ist mörderische Machtpolitik.
June 6th
Montag, 6.6.2005
Apple steigt um auf Intel-Chips. Monokultur pur.
So läuft es anscheinend überall - Saturn/Mediamerkt ist genauso nur ein Konzern, Karstadt=Hertie und weitere Fusionen folgen, Strabag schluckt Züblin mit Walter (mit kalkulierter Insolvenz zur Personalentsorgung) ...
So funktioniert Kapitalismus.
Die Wasserversorgung ist auch auf dem Weg der Monopolisierung, Energieversorgung ...
Der Staat darf den Konzernen dann noch die Scherben zusammenkehren, und die XXXbank (oder wie immer dann der Name lautet) bleibt übrig.
Nein, ich will mich nicht damit abfinden.
Die Elektronikfertigung wird konzentriert in Taiwan/China usw ... diese "Logik" muß schiefgehen. Sie funktioniert natürlich - aber mit entsprechenden Opfern, die wir heute schon in Ansätzen vor Augen haben. Aber solange man noch an Gegenwehr, Alternativen und Perspektiven denken kann, ist das auch möglich ...
IBM ist nicht besser als Intel und umgekehrt, "nur eine andere Firma" halt - und Apple ist als Firma problematischer als das Marketing verrät - darum geht es nicht.
June 5th
Sonntag, 5.6.2005
Über den Display-Wackelkontakt bei meinem iBook schrieb ich schon. Ich hatte schon realisiert, daß dieser Wackelkontakt ein Logikbord-Fehler war. Ich wollte eigentlich kein Ersatzteil das in die Nähe des Zeitwerts vom Book kostet, und hatte ursprünglich gehofft, daß ich vielleicht noch einen reparablen Fehler beim "anderen" Kabel (LVDS) finde - nein, das wars nicht.
Auf diese Seite gabs Hinweise, wie das iBook "geöffnet" mit USB-Tastatur/Maus benutzbar ist, und der Stecker fürs Inverterkabel war auch vermessen worden. Das konnte ich nachmachen :-)
Eine Leitung enthält ein pulsweitenmoduliertes Signal für die Helligkeit, ca. 3.5V. Daneben liegen 5V an. Während die ca. 12V Betriebsspannung für den Inverter beim Ruhezustand nicht verschwinden (!), geht das 5V-Signal im Ruhezustand aus. Ich hatte zuerst gedacht, Platz für einen CMOS-Pulsgenerator wäre auch da - aber das ist gar nicht nötig. Bei Maximalhelligkeit ist das PWM-Signal konstant. Eine Schutzdiode an 5V, 4.7K Widerstand an das Helligkeitssignal, beides am Kabel angelötet - voila. Die Helligkeitseinstellung ist jetzt außer Betrieb (= immer maximal), leider, aber das iBook ist wieder voll benutzbar. Den Wechsel der Logikplatine wollte ich mir wg. Aufwand und Kosten ersparen - und ich hab nun mal (2. Akku!) beschlossen, die Lebensdauer dieses schönen Teils auszukosten ;-)
June 5th
Am Klausner Platz wurden Musikstöpsel in den Ohren beanstandet (Wenn auch ohne Sanktion).
Nicht ins Bockshorn jagen lassen: Ohrhörer sind genausowenig explizit verboten wie das Fahren bei geschlossenen Seitenfenstern ;-) Es gibt irgendwo die Vorschrift, daß man Hupen und Martinshorn hören können muß - aber das ist ja eh klar und was anderes.
Es gibt das Gerücht, daß beim Radfahren das Gehör wichtig ist. Diese Meinung kann ganz schön gefährlich werden, wenn man verzichtet sich umzudrehen nur weil gerade nichts zu hören ist. Also: Auf Sicht, nicht nach Gehör fahren. Und Musik hören, sicher. Oder Podcasts ;-)
BTW: Was machen die Behördenvertreter wenn sie einem Radfahrer Flensburg-Punkte verpassen wollen und man hat weder Auto noch Führerschein?
June 3rd
Freitag, 3.6.2005
Frisch für mich entdeckt - governet.blog. Das tummeln sich z.B. Leute mit ver.di im Blick ...
Kommentare gibts :-) aber keine Trackbacks mit :-) Trackbacks! ( - und mein Drupal macht die wieder mal ungefragt automatisch ;-/ )
Gut bestückt sind sie dort momentan zum Thema Datenschutz (und lesen auch die anderen Blogs), Beifall.
Außerdem werden die verschiedenen Wahlblogs aufgeführt (und das brachte mich auf die Spur).
Hier findet morgen am Samstag das Blutenburgstraßenfest statt, ab 12 Uhr heißt es. Das Foto ist allerdings noch vom Herbst, obwhl der Abend heute so richtig "draußig" ist (ich nachher auch wieder). Morgen ist der Wetterbericht allerdings schlecht - dabei haben sich insbesondere eine Vielzahl von Künstlern einiges vorgenommen.
Aber Essen, Trinken und Musik erwarte ich eigentlich auch wie immer ...
Beim linksnet entdeckt: Dieter Sauers Artikel Entgrenzungen über
Arbeitskraft und Arbeitsorganisation im Kapitalismus des Übergangs in "Forum Wissenschaft".
Für "Ungeübte" möglicherweise schwierig zu lesen, aber lohnend denk ich, hier nur kurz aus dem Schluß:
" ...Charakteristisch scheint das Nebeneinander von Menschen ohne Arbeit zu sein, die an den gesellschaftlichen Rand gedrängt sind und Menschen, die „ohne Ende arbeiten“ und deren Gesundheit dabei Schaden nimmt. Ebenso charakterisierend ist das zunehmende Nebeneinander von prekären Beschäftigungsverhältnissen und weitgehend selbstverantwortlichem Arbeiten mit hohen individuellen Freiheiten.
Heterogenität heißt jedoch nicht beliebige Unübersichtlichkeit, sie trägt systematische Züge...."
...
Bei Dieter Sauer gucke ich natürlich extra hin, da wir uns vor Jahrzehnten bei den Jusos im KVIII aneinander reiben konnten. Wenn ich damals die Entwicklung geahnt hätte ...
Wie angekündigt wurde der "Wahlblog" gestarted.
Mir scheint die Erinnerung an frühere Erkenntnisse sinnvoll, für mich am schönsten formuliert von Tucho:
"Sie meinten, sie wären an der Macht, dabei waren sie nur an der Regierung"
June 2nd
Donnerstag, 2.6.2005
Dies ist ein Merkposten; ich möchte einen Gedanken festhalten, der noch weitere Vermittlung benötigt.
Immer wieder befasse ich mich damit, wie Friedensaktivisten auf die Rolle des politischen Establishments reagieren, auf Parteien und Mandatsträger. Der Zusammenhang besteht zunächst darin, daß Frieden immer "gut" ist - niemand ist gegen Frieden. Gleichzeitig sind Friedensgruppen in der Regel gegenüber dem politischen Mainstream marginalisiert - die Politik macht was sie will und pfeift auf die Friedensinitiativen - wenn man es dort merkt ist man frustriert.
In dieser Situtation greifen die meisten nach jeder sich bietenden Gelegenheit, um der Öffentlichkeit vorzuführen, wie sehr man als Friedensgruppe doch "dazugehört"; man möchte politische Erfolge - und öffentlich ausgedrückte Anerkennung ist doch schon mal was. Ich kann mich dem auch nicht immer entziehen, wenn man überhaupt schon mal Gelegenheit dazu hat.
Nur: Der "eigentliche" Anspruch einer Friedensgruppe muß doch sein, die Politik zu verändern. Die existierende Politik ist gewalttätig, der Staus quo der "Sicherheitspolitik" ist inakzeptabel.
Das hat Politikvertreter des Establishments noch nie gehindert, die eigenen Aktionen schlicht als Friedenspolitik zu verkaufen. Besonders gut gelingt das, wenn Friedensinitiativen beteiligt sind - dann muss es ja stimmen. Solche Gelegenheiten gibt es, nicht viel, aber es gibt sie.
Wsa heißt das in der Konsequenz? - In keinem solcher Fälle gibt es ein Statement der etablierten Politikvertreter, daß sich ihre Politik ändern muß - nein, sie behaupten einfach, die existierende Politik ist Friedenspolitik. Die Vertreter von Friedensgruppen sind erst mal froh, sich im repräsentativeren Rahmen bewegen zu dürfen: Ein Anspruch an die Politik, daß sich was ändern soll, wird vielleicht noch irgendwo ausgesprochen, faktisch kommt aber heraus, daß die bestehende Militärpolitik unbestritten weitergeht.
Ich lasse heute Beispiele weg und rechne damit, daß ich noch genug Gelegenheit bekomme, bei derartigen Vorgängen auf diese Zeilen zu verweisen. Ich hoffe allerdings, daß ich mit der Zeit auch dazu komme, dies besser und zwingender argumentativ zu vermitteln. Schaun wer mal.
Die Firma Plextor bekämpft Entwickler, die ihre Hardware außerhalb von Windows mit Open-Source-Toools benutzbarer machen: http://www.golem.de/0506/38379.html
Also kann man von so einer Firma guten Gewissens nichts mehr kaufen - ist doch klar. Ich selber benutze zwar Linux z.Zt. nicht, aber Firmen die derartige Monopolisierung auf Microsoft aktiv durchsetzen helfen sind böse.
June 1st
Mittwoch, 1.6.2005
Den BUKO-Kongress BUKO28 kündigte ich hier an, jetzt habe ich den ersten Bericht darüber beim Linksnet gesehen.
Doro Wiese (ak – analyse + kritik) schreibt von der "komplexen Landkarte": Man hofft, dass es entlang dieser Linien, trennend und verbindend, weitergeht: Ins Neuland, auf unsicheren Grund.
May 31st
Es gibt eine neue Brücke in München. Da wo sich zur Wiesnzeit die Fußgänger zeitweise als kaum zu bändigender Strom von/zur Hackerbrücke bewegen, gibt es jetzt einen Überweg.
Lange Zeit konnte ich mir nicht vorstellen wie von den sichtbaren Rampen aus die Oberleitung überquert werden kann, aber man sieht es geht, schaut für mich gar nicht schlecht aus. Ich wundere mich aber immer wieder, welche unerklärlichen Pausen es beim Baufortschritt gibt. Momentan ist sie immer noch nicht freigegben, Bauzaunabsperrungen verwehren den Zugang.
Der Abgang Richtung Theresienwiese hätte mehr Überlegung verdient, wirkt auf mich wie eine Notlösung.
Noch mehr daneben ist allerdings die merkwürdige meist grüne Effektbeleuchtung, die sich der große Neubau dort am Abend leistet. Wieder mal nicht mein Geschmack.
Update: Die Brücke ist in Betrieb!
"..., und nicht nur in Frankreich" - so endet Bernard Schmid seinen Telepolis-Artikel "Das NON triumphiert".
Recht hat er. Der ganze Text ist wichtig und gut, und eine ausnahmsweise wohltuende Lektion für das, was ich hierzulande (immer noch) als außerparlamentarische Opposition sehe.
Unmißverständlich werden die bürgerlichen Vorwürfe der Kampagne ins Gegenteil verkehrt: Die Verfassungskritiker haben den Text gelesen, während das neoliberale Establishment sozusagen hinterrücks versuchte, seine Machtansprüche noch stärker zu verankern.
Lest selber, Rosinen picken will ich nicht, nur anregen:
... Insofern lässt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit feststellen, dass vor allem auf Seiten der "Nein"-Wähler ein bedeutender Teil sich tatsächlich in der Sache zu dem Vertragswerk entschieden hat - auch wenn deutsche wie französische Medien das in ihrer Mehrheit nicht wahrhaben mögen.
...
... Zahlreiche Linke, Gewerkschafter und Attac-Menschen aus anderen EU-Ländern waren zuvor nach Frankreich gekommen, um zu sagen: "Euer Nein ist unser aller Nein" ...
Ich sehe diesen Erfolg auch als strategische Orientierung für die Zukunft zum Beispiel in der Friedensbewegung: Nicht das Betteln oder Anlehnen beim Establishment, sondern nur klare inhaltliche Argumentation zählen.
May 30th
Montag, 30.5.2005
mal was anderes bei mir - dieser Dienstag ist der Nichtrauchertag, und es gibt Nachfrage nach dem Megaphon aus dem Friedensbüro ;-)
Und so gucke ich nochmal hin - da existiert eine Kampagne gegen Ausbeutung und Umweltzerstörung durch Tabakkonzerne - und sie vergibt jährlich den Warnhinweis, der 2005 an die Philip Morris GmbH geht. Morgen um 11 Uhr also große Ansage vor der Firmenzentrale in der Fallstraße 40
Im Vorjahr war übrigens Reemtsma dran. Das Ganze ist Teil der TOUR DE TABAC. An diesem Tag gibts noch Infostand und abends den Filmvortrag.
Dazu heißt es: Rauchzeichen! hat sich für dieses Jahr etwas Neues ausgedacht. Gemeinsam mit der Gruppe tabakattac organisieren wir eine Tour de Tabac durch ganz Deutschland, um das Thema Umweltzerstörung und Ausbeutung durch Tabakkonzerne weiter in die Öffentlichkeit zu tragen. Ein Höhepunkt der Tour de Tabac wird der Weltnichtrauchertag sein, an dem wir in München den Warnhinweis verleihen wollen.
Unser Gast ist John Waluye. Wer den Film Rauchopfer schon gesehen hat, kennt ihn: Er ist leitender Redakteur der tansanischen Tageszeitung Daily News, der größten Zeitung in Dar es Salaam (Tansania). Seit vielen Jahren recherchiert er zu den Folgen des Tabakanbaus in Tansania, ... ... mehr auf der Seite
May 29th
Sonntag, 29.5.2005
es hat geklappt: die Franzosen haben per Abstimmung die Ratifizierung des aktuellen Verfassungsentwurfs blockiert.
Das sehe ich auch als Signal gegen die bisher gewohnte neoliberale Gleichschaltung.
Es gibt natürlich weitergehende Fragen dazu: Die "EU-Kritik von links" war nur ein Teil dieser Ablehnung, dahinter stecken auch reaktionäre, nationalistische Strömungen. Eine Aufgabe unter mehreren dürfte sein, in der weiteren Argumentation darauf zu achten (geschah bisher auch denke ich).
Querverweis zum deutschen Wahlkampf: Die gemeinsame Unterstützung dieses Verfassungsentwurfs ist ja ein Beispiel für die häßliche große Koalition im Bundestag (die "Viererbande Union, Gilb, Grün und SPD). Wenn dieses "Non" auch die außerparlamentrische Kritik hierzulande anfeuern würde ...
Speziell Militärpolitik: Die verschärfte Militarisierung der EU ist ja seit längerem unabhängig von der Verfassung im Gange, deshalb ist zu erwarten, daß die bisher begonnen Konzepte ungerührt weiterverfolgt werden. Bei der Erhöhung der Rüstungsausgeben kann sich die Regierung jetzt nicht ganz so einfach hinter die EU-Positionen zurückziehen.
Telepolis läßt auch im Netz abstimmen - hier eine Momentaufnahme ...
was zu befürchten war - ob es noch aufzuhalten ist? Telepolis (Brigitte Zarzer) berichtet:
Für deutsche Bauern gibt es von Züchtern keine Garantie mehr auf gentech-freies Maissaatgut
also:
Im übrigen bleibe ich dabei, Monsanto muß enteignet werden.
(Link weg)
Unter diesem Titel ruft attac Deutschland zur (Link weg) Unterstützung einer französischen Internetpetition auf. Es geht dabei um die Feststellung, daß in den Medien Frankreichs das Nein zur EU-Verfassung systematisch unterdrückt wurde, wie die dortigen Aktiven feststellten. Die Petition wendet sich gegen diese Zensur.
Ich hab momentan keinen E-mail-Kontakt nach Frankreich - die Petitionsteilanhme war mir da grad recht.
Hierzulande geht es uns ja ähnlich: Kritik an der Verfassung wird in den Medien fast nur als rechtsnationales, gar religioses Thema verkauft. Immerhin haben die Ostermärsche geholfen, diese Medienblockade etwas durchlässiger zu machen. Das Thema wird uns noch länger beschäftigen, egal wie es heute in Frankreich ausgeht.
Die überraschend schnelle Neuwahl hat in der "Blogshäre" und dem sonstigen Web zu einer lebhaften Diskussion geführt (ich auch ;-)), einige Extra-Domains sind dazu glaub ich schon aktiv.
ich finde Nico Lummas Vorschlag eines Gemeinschaftsblogs dazu interessant, würde bei sowas auch gerne mitmachen. Er hat als Vorraussetzung einen Account bei "seiner Blog-Firma" genannt (so hab ich es verstanden), und das ist eine technische Einschränkung, die mir nicht einleuchtet: Mit Syndikation liesen sich doch alle Beiträge einbinden, die passendes XML bieten?
Vielleicht läßt sich da noch was machen?
Dazu kommt, daß sich meines Erachtens bei einem Teil der Szene (d.h. auch in anderen Blogs, hab ich auf die Schnelle grad nicht hier) eine gigantische Irreführung aufbaut: Die Unterschiede der Hauptwettbewerber (die beiden "Lager") werden aufgebauscht und verselbständigen sich - daß beide im Grunde "Alternativlosigkeit" verkünden, wird auf erschreckende Weise verdrängt, fürchte ich. Aber das wäre auch die Frage - ist das ein Diskussionthema und mit welchem Ergebnis?
das ist für sich genommen eigentlich schon länger bekannt. Der "Coup" mit der Neuwahl hat aber mit dem Verblüffungseffekt möglicherweise manches verdrängt. Albrecht Müller ("Nachdenkseiten") hatte in der FR Gelegenheit, das Ergebnis von Schröders Politik überzeugend klarzustellen (Link tot).
doch, eine Anmerkung: Müller schreibt von "Schröders Fehleinschätzung" und "... das verstehe ich nicht".
Ist da wirklich eine Fehleinschätzung von Schröder dahinter? Mir erscheint eher, daß Schröder weiß, daß er für den Kurs nicht mehr viel beitragen kann und sucht für sich den elegantest möglichen Abgang.
Wie Gegenwehr organisieren ist eine andere Frage ...
May 28th
Samstag, 28.5.2005
gaaanz allmählich läuft die Vorbereitung des akuten BIFA-Projekts an: Der (bisher) Workshop beim Sozialforum in Deutschland, im Juli in Erfurt: "Zivile Konfliktbearbeitung als trojanisches Pferd von Rot-Grün"
Dieser Titel setzt natürlich Vorkenntnisse voraus - hoffen wir, daß sich das entsprechende Publikum in Erfurt findet; ich hoffe auch, daß wir auf der entsprechenden Web-Seite bei der BIFA dazu immer mehr Infos sammeln können. Solange die BIFA-Seite noch statisch ist, werde ich den Blog hier zur schnellen und flexiblen Begleitung nutzen (Mit der Kategorie BIFA im RSS kann man das auch gezielt abonnieren).
Inzwischen hat der Versuch zur Vernetzung begonnen - über diverse E-Mail-Anfragen sollen Partner für den Workshop gefunden werden. In der BIFA ist aber klar - für das Theme bürgen wir zunächst mal selber.
Ich hoffe auf die Franzosen .. inzwischen das Folgende entdeckt, zu "schön" beobachtet, da muß ich direkt bei rtfm (Link weg) abschreiben:
http://www.un.org/depts/german/menschenrechte/aemr.pdf">Art. 23 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte:
"Jeder Mensch hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf angemessene und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz gegen Arbeitslosigkeit."
EU-Verfassung, II-29:
"Jeder Mensch hat das Recht auf Zugang zu einem unentgeltlichen Arbeitsvermittlungsdienst."
grad geguckt - bei keinem trackbacke ich so oft wie bei rtfm, auffällig
... bauen heißt Fallen stellen,
ein geflügelter Spruch aus news:de.rec.fahrrad (von dort stammt der folgende Link auch), ein Münchner hat dies hier passend illustriert.
Danke, ich kenne das sehr gut - sein Lösungsvorschlag ist richtig (Hey, ADFC, das wäre mal was).
meinen Kummer mit der 1-Euro-Politik vom ADFC habe ich hier geschildert.
Beim "Online-Forum vom ADFC München" gibts - inzwischen nicht mehr - eine Antwort von Karin (Münchner Vorsitzende), die ich auch dort beantwortete, ist etwas länglich geworden ...
May 28th
Freitag, 27.5.2005
zuerst bei der SZON gefunden:
New York (dpa) Die New Yorker Konferenz zur Überprüfung des Atomsperrvertrags ist gescheitert. Der Präsident der Konferenz, Brasiliens UN-Botschafter Sérgio de Queiroz Duarte, gab in einer abschließenden Plenarsitzung bekannt, dass es keinen Konsens für ein Abschlussdokument mit wegweisenden Beschlüssen gebe.
Das war zu befürchten. Die alten Groß- und Atommächte haben in der ganzen Zeit, seit es diesen Vertrag gibt, kein einziges Mal auch nur andeutungsweise erkennen lassen, daß sie die im Vertrag enthaltenen Verpflichtung zur nuklearen Abrüstung überhaupt nur in Erwägng ziehen.
Das Vorgehen gegen nukleare Schwellenstaaten ist dagegen lächerlich oportunistisch: Israel wird vornehm ignoriert, Iran wird mit Krieg bedroht.
So kann das nichts werden.
(die deutschen Eiertänze beim Sperrvertrag - und siehe auch Garchinger HEU-Reaktor - sind bedenklich)
nach der NRW-Wahl mit der überraschend schnell "drohenden" Bundestagswahl ist es nicht überraschend, daß die Debatte über linke Wahlbündnisse heiß läuft.
Die Wahlarithmetik und das Wahlrecht setzen dafür komplizierte Bedingungen (zumindest hört es sich so an). In diesem Zusammenhang stehen WASG und PDS im Blickfeld der Debatte. Prompt jagen sich die Appelle:
Trotzdem möchte ich zuerst klar stellen: Eine Alternative zur herrschenden Politik wird sich nicht über die nächsten Wahlkämpfe durchsetzen. Die Orientierung auf die außerparlamentarische Arbeit ist in meinen Augen für die sozialen Bewegungen nicht ersetzbar (so sehe ich auch meine Rolle beim Friedensengagement). Danach kommt erst mal lange nichts ....
Es funktioniert natürlich erst recht nicht, Wahlen zu ignorieren. Dieser Mechanismus hat für viele Aktive eine teilweise unwiderstehliche Anziehungskraft. Es geht also auch nicht darum, denen mutwillig in die Suppe zu spucken, die unbedingt wahlkämpfen wollen ;-)
Daß die momentane "Viererbande" unwählbar ist - habe ich und werde ich vertreten. Deshalb ist es gut, wenn Protestwählern eine Alternative geboten wird.
Gleichzeitg sollte man die Erwartungen richtig stellen: Es gibt keine kurzfristige Lösung - wenn sich verschiedene Linke nicht auf Wahlbündnisse einlassen, sagt das noch lange nichts über eine wirkliche politische Perspektive, die von Wahlbündnissen sowieso nicht abhängen kann.
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