Das war der Webkurs

Der Webkurs ist vorbei und ich um einige Erfahrungen reicher.

Vorweg - ich bereue es nicht. Es hat zwar noch mehr Zeit gekostet als ich eh schon erwartet habe, und all die Schwierigkeiten die ich mir ausgemalt hatte sind auch tatsächlich eingetreten. Ich habe zwar viel Erfahrung, aber eben nicht unbedingt als "Dozent" ...

• Es gab für die TeilnehmerInnen nach dem Abend jeweils den "Präsentationsteil" als PDF. Diese PDFs kann ich (noch?) nicht veröffentlichen, weil darin Pfade etc. zur nichtöffentlichen "Webspielwiese" drinstehen; außerdem lohnt sich das arg komprimierte Material kaum für Leute die nicht dabei waren.
• Eine Wiederholung? Eher nicht, weil der Aufwand wie gesagt für mich eigentlich zu groß ist.

  Ich würde mich aber freuen, wenn andere (evtl. auch mit anderen Themen zur Internetkompetenz) sich auf weitere Veranstaltungen einlassen würden.

• Doch: Wer Praxis dazu sucht - eine Zusammenarbeit an laufenden Projekten ist erwünscht und möglich ("Learning by Doing") - siehe die Liste in diesem Beitrag. Das setzt natürlich politische Beteiligung an den dortigen Friedensthemen voraus - das ist der Punkt - ich kann dabei jedenfalls in den ganzen Websachen weiter behilflich sein (jetzt also auch mit der Erfahrung des Kurses im Rücken).
• Was würde ich anders machen?
  • Erst mal, was nicht: Die inhaltliche Grobstruktur würde ich im Detail zwar anpassen, aber im Prinzip war ich mit meiner eigenen Planung ziemlich zufrieden. Allerdings, durch die Pannen die es gab war mußte ich oft schneller als geplant werden. Jedenfalls bin froh, daß ich ein dankbares Publikum bekommen hatte ;-) obwohl die Überforderung für die meisten (mich eingeschlossen) auch klar wurde. Ist ja keine Schande ;-)
  • Als explizite Eingangsvorraussetzungen hatte ich genannt "Umgang mit Browser & E-Mail gewohnt". Die Bandbreite dahinter ist doch recht groß ;-)
    Ich wollte die Länge des Kurses bewußt begrenzen, also dimensionierte ich ihn auf vier vorbereitete Abende. Das ist nur für einen kleinen Teil der Leute wirklich so sinnvoll (aber auch nicht völlig unsinnig!). Solange Leute mitmachen, die ihre Zeit nicht reut, selbst wenn sie nur wenig verstehen, ok, ihre Sache. Aber schöner ist es, wenn die Erwartungen vorher für die Leute lebendig werden.

    Ich empfehle deshalb für so einen Kurs einen "Einführungsabend", mit beispielsweise 2 Wochen Abstand zum eigentlichen Kursbeginn. Dann wachsen die Chancen, daß sich TeilnehmerInnen mit angemesseneren Erwartungen entscheiden können.

  • ich hatte für den Raum einen zusätzlichen 5. "Reservetermin" reserviert. Den nahmen wir danach auch wahr, mit meiner expliziten Ankündigung, nichts selber vorzubereiten. Ein bischen was ging da zwar auch (u. a. providerbedingte Installationprobleme bearbeiten ..), aber eine bewußter vorher überlegte Moderation wäre doch deutlich besser. Nicht wirklich neu, aber es war halt wieder ein Versuch.
  • Die guten Versätze für meine Vortragsweise zerbröselten allzu leicht in der Praxis, da gibt es Änderungsbedarf (nein, ich gehe nicht in Sack und Asche ;-) - Konzentration, am Ball bleiben, nicht ablenken lassen, usw.
• Schön: Zwar konnten am ersten Abend schon einige (mit frühzeitiger Anmeldung) nicht kommen, aber auf Grund von Vorkenntnissen und anderem Zugang akzeptierte ich trotzdem deren Teilnahme, so kamen 16 TeilnehmerInnen zusammen (Das war exakt der Platz, den wir im U20 auch einnahmen; weitere Anfragen mußte ich dann ablehnen). Trotz deftiger Kost ;-) am ersten Abend waren am zweiten Abend alle 16 anwesend (ziemlich voll also), das fand ich sowohl höchst überraschend wie auch angenehm! Bei den Abenden danach gabe es wieder die "normale Statistik" ;-)
• Eine tragende Rolle für so ein Projekt spielt die "deutsche Community-Seite drupalcenter.de". Für die Glaubwürdigkeit des kühnen Unterfangens, Laien/Amateuren den Betrieb des CMS Drupal anzudienen, ist eine funktionierende deutschsprachige Unterstützerseite von "nicht zu unterschätzender Bedeutung". Also: Dank auch von hier an die dortige Runde!
• Die Raummiete - günstigst im EWH - war kein Problem als "freiwillige Spende", es gab in der Summe am Schluß auch etwas Überschuß (kriegt die BIFA ;-)
  Die Technik (Beamer + Netzzugang!) stellte das EineWeltHaus ("Trägerkreis") - dafür auch nochmal explizit Dank für die gute Unterstützung!
• Ich habe kaum Zeit verloren zu den Punkten "Warum Drupal" und "Was für Alternativen". Ein Punkt war für mich eher herauszukriegen, wie hoch "die Früchte hängen" für "Nicht-Techies" bei so einem CMS. Befund: Sie hängen doch höher als ich hoffte; Erfolg setzt a) spezielle Motivation (nicht nur ein allgemeines Interesse!) und b) doch mehr als minimale Erfahrung voraus.
• Ich hab selber keinen Überblick, welche Alternativen es wirklich gibt für Partizipation im Netz, das wäre ein eigenes Thema. Ich wollte allerdings den bewußten Anspruch auf eine "mediale Unabhängigkeitserklärung" vermitteln - man bleibt unabhängig von irgendwelchen Anbietern, die - explizit oder implizit - ihr politisches Modell in einen Prozess einbringen.
• Auch gut: Die Münchner Drupal-User-Group stieß bei einigen auf Interesse, bin gespannt was da hängen bleibt.

Das Ganze sehe ich natürlich auch sportlich: Wer sich auf den Kurs eingelassen hat, kriegt von mir je nach Bedarf und Möglichkeiten weitere Unterstützung, mal sehen ...

Was war eigentlich Motivation/Auslöser für mich?

Ich hatte erlebt, wie ein Versuch "zerfledderte", einzelne Aktive für die Mitarbeit beim Friedensbündnis-Web zu motivieren. Daraus schloß ich, es bedarf (auch für mich!) eines formal stärkeren Rahmens, um hier Fortschritte zu erzielen. Dazu kam, daß die Anforderungen an Webseiten mit Chance auf Beteiligung durch andere doch anders aussehen als das, was ich mir als Einzelkämpfer leiste.

So reifte die Idee zum Kurs.

Deshalb leistete ich mir diesen "Abstecher", durch den ich die laufende Arbeit an existierenden Webseiten erheblich zurückfahren mußte, um hier entsprechende Erkenntnisse zu sammeln. Muß sich noch zeigen, ob ich es fruchtbar machen kann. Jedenfalls guckte ich mir beispielsweise für den Kurs Module erstmalig an, die ich nötig sehe z.B. beim Friedensbündnis.

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wieder mal ein Text, bei dem ich mir keine Zeit mehr nehme ihn kürzer zu schreiben ;-) war ja auch nicht so länglich geplant.