pünktlich zum EU-Wahlkampf gibt es ein "(Link weg) Positionspapier von DGB und SPD".
Das wird mit so frommen Sätzen angekündigt: Die DGB-Gewerkschaften und die SPD treten zur Europawahl im Juni gemeinsam für mehr soziale Rechte in der Europäischen Union (EU) ein.
Wow, sogar "das Streikrecht der Gewerkschaften" wird da gefordert. Da muß sich die SPD aber anstrengen ...
Spaß beiseite - solche merkbefreiten Vorstöße öden mich an:
Die Verarschung der Gewerkschaften durch die SPD ist spätestens seit den Hartz-Gesetzen wirklich unübersehbar, und immer wieder wanzen sich die DGB-Häuptlinge dort an. Die Botschaft an Regierende und "etablierte" Parteien: Weitermachen wie bisher, uns fällt dazu nichts ein, wir sind schon froh wenn man Schaufensterreden halten darf.
Ist ja auch ein Folgefehler:
Wenn man erst den Lisabonvertrag akzeptiert, kann man hinterher sich weitere Worte sparen.
Im letzten Bundestagswahlkampf hat Müntefehring noch getönt - keine Erhöhng des Rentenalters, und nach der Wahl setzte er das ungerührt durch. So wird es weitergehen, die ganzen Wahlversprechen sind der blanke Hohn.
Gewerkschaftliche Interessenvertretung sieht anders aus. Dieses Papier gehört zur Kategorie "den Kakau austrinken, durch den man gezogen wird".
Weiß noch nicht ob ich es fertig bringe, meinen Zorn in einem politischen, "richtigen" Brief an die Zuständigen los zu werden, vorerst mal nur dieser Blogpost.
Eigentlich wollte ich zur Demo nach Berlin fahren, Sonderzug mit Liegewagen hat was, und ich hab auch schon Flugis in den Betrieb mitgebracht.
Aber wenn es das ist, was der DGB mit der Demo anstellt, sehe ich mich außerstande mitzuspielen, so wichtig Proteste auch wären. Durch die offene Anlehnung an die SPD wird die ganze Demo - Sommer als Hauptredner! - in meinen Augen zur Farce. - ich habs mir jetzt was die Berlindemo betrifft anders überlegt, da sind je mehr beteiligt - aber leider doch keine Zeit zum Mitfahren.