Kommentare aus der AMAZONAS-Box
Politik und Technik aus München - Pazifistisch
mit dem Fahrrad (Peace, cycling and more)

Gut gemeint ...

Sonntag, 15.10.2006    

Gut gemeint hat es das Nobelkomitee sicher mit dem Friedensnobelpreis. Ich denke auch, daß der Erfinder und die Partner der Microkreditidee wirklich Problemlösungen im Auge haben.

Stutzig macht mich allerdings doch ein bischen, wer alles in Beifall ausbricht bei diesem Preis - fast alle loben, kaum jemand fühlt sich wirklich betroffen.

Ich unterstelle, daß die Idee von Mohammed Junus wirklich Menschen "vor Ort" hilft, ohne daß ich mich mit Einzelheiten vertraut machte. Ebenso klar ist mir aber, daß er weder den Ursachen der Armut, der Ungleichheit und der kriegerischen Konflikte nahe kommt, noch daß dies die weltweiten Kriegsgewinnler in ihrem Geschäft beeinträchtigt.

Mit kapitalistische Marktlücken als Friedensmaßnahme (Link weg) schreibt MPunkt nun einiges zum Nachdenken auf.
... dass sie das kapitalistische Geschäft, was selbst in und mit solchen Elendsregionen noch geht, stören. Deswegen soll ihre Armut bekämpft werden. Selbstverständlich nicht durch die Beseitigung von deren Ursachen, schließlich soll die Geschäftemacherei ja geschützt und nicht abgeschafft werden. Insofern kann man durchaus sagen, dass “die Nobelpreis-Jury wieder einmal ihr Gespür für politische Trends bewiesen” hat ...

...
Die Zahlungsmoral der Ärmsten ist gut - deutlich besser als die der Mittelschichtskunden der traditionellen Banken.

...
Deshalb steigen zunehmend auch kommerzielle Banken und westliche Investoren in das Banking mit den Armen ein. Was einst als entwicklungspolitische Bewegung gestartet ist, stellt sich heute als globales Geschäft dar.

Aha.

Ich folge zu ascetonym: ... Eine neue Sorte effektiverer Elendsverwaltung müsse also her, damit die Armen nicht auf dumme Gedanken kommen. ...