diesen Samstag wieder eine "Afghanistan-Demo" (Link weg) zentral in Berlin. Gut. Trotzdem, ich bin bekümmert wie sich in der Friedensbewegung immer noch zu leicht eine Argumentation hält, die so tut als ob die Bundesregierung mit "Vernunft" zu beackern sei (das bezieht sich nicht auf die aktuelle Aktion - Fokus auf "Kein Soldat mehr" ist erst mal ok). Eine andere, schlimmere Variante sagt sogar "Verhandeln statt Schießen" - als ob die besagte Regierung irgendein Recht hätte, den Afghanen Forderungen oder so vorzusetzen - absurd, führe ich aber jetzt nicht aus.
Stattdessen will ich grad was anderes loswerden was für mich dahin passt, also:
Seit vielen Jahren werden wird die Bevölkerung an die Kriegseinsätze der Bundeswehr gewöhnt. Sie wurden mit wechselnden Begründungen begonnen. Alle diese Kämpfe gehen anders aus, als die Politik ursprünglich verkündet hat, und alle diese Kriege haben mit Lügen begonnen. Deutschland ist praktisch immer dabei - mal offen, wie in (Ex-)Jugoslawien und Afghanistan, mal weniger offen wie beim Irak und in Palästina.
Warum diese Lügen?
Warum hat man es eigentlich nötig, die Kriege mit Lügen und Irreführungen durchzusetzen? Alle Umfrageergebnisse bei uns zeigen eine klare Ablehnung des Afghanistan-Krieges. Damals vor dem Beginn des Irak-Kriegs war die Kriegsablehnung möglicherweise sogar entscheidend bei der Bundestagswahl. Deshalb versuchen alle Regierungen, die Bundestagsentscheidungen für die Militäreinsätze der Bevölkerung in kalkulierten Schritten per Salamitaktik zu verkaufen, bei gleichzeitiger Irreführung der Öffentlichkeit über die Kriegsziele.
Sobald man die tatsächlichen Ergebnisse als eigentliches Ziel erkennt, wird schlagartig deutlich, wie konsequent diese Politik verfolgt wird: Es geht darum, schwache Marionettenregierungen zu erzwingen, die den strategischen Machtinteressen der reichen Länder nichts entgegen zu setzten haben - das funktioniert leider zu oft und zu lange. Das Interesse der Bevölkerung dort spielt dabei genauso wenig eine Rolle wie bei uns.
Rolle der Medien
Diese verheerende Politik ist nicht zuletzt möglich durch eine entsprechende Medienstrategie - nur wenige Medien gehen rechtzeitig auf erkennbare tatsächliche Kriegsgründe ein, die mittlerweile doch bekannt sind, aber in der täglichen Debatte um die Militäreinsätze trotzdem beiseite geschoben werden. Gleichzeitig werden die sich wechselnden Vorwände für die Fortsetzung der Militäreinsätze allzu bereitwillig übernommen.
... dazu (vielleicht später) gehören dann weitere Ausführungen zum Lobbyismus in diesem Zusammenhang, usw. ....