Als PDF liegt
hier ein Artikel von
Ulrich Brand vor, der wohl aus dem Vorjahr stammt, mir aber weiter fruchtbar erscheint:
Verstetigung des Aufbruchs? Merkmale und strategische Probleme der globalen sozialen Bewegungen (PDF 132k), hier nur knapp zitiert:
" ... Einer der interessantesten Aspekte liegt zweifellos darin, dass es den Bewegungen gelungen ist, eine neue Runde der Interpretation der gegenwärtigen Verhältnisse einzuleiten. Deutungen sind immer umkämpft, aber eine zentrale Stärke des Neoliberalismus liegt zweifellos darin, dass er zum Alltagsverstand wurde. In den jüngsten „Globalisierungskritiken“ wird dieser neoliberale Alltagsverstand erstmals etwas grundsätzlicher in Frage gestellt. Die Politisierung vormals „quasi-natürlicher“ Entwicklungen erfolgt über die zu Beginn des Abschnitts genannten Begriffe; als kleinsten gemeinsamen Nenner könnte man jenen der neoliberalen Globalisierung bezeichnen. Auf allgemeinster Ebene politisiert die Bewegung die Widersprüche des globalen Kapitalismus. Dies ist nach dem jahrelangen Glücksversprechen des Neoliberalismus in den Metropolen und seiner konstatierten Unausweichlichkeit in den Peripherien nicht wenig. Denn statt Freiheit, Selbstbestimmung und Wohlstand ist die Praxis neoliberaler Politik das Gegenteil. ..."
Ulrich Brand lohnt sich zu lesen, nur wenige können die politische Situation so passend wie er beschreiben. Ich wurde auf ihn im Zusammenhang mit der einschneidenden Genua-Demonstration aufmerksam. Auch er wurde verhaftet, und hat damals u.a. im Freitag berichtet.