Seit einiger Zeit machen sich Neonazis bemerkbar, die mit antikapitalistischen Tönen für Verwirrung sorgen.
Beim jüngsten ISW-Forum Neoliberalismus und der Vormarsch des "autoritären Kapitalismus" am letzten Samstag traten zum einen "gute Bekannte" auf: Conrad Schuhler und Ulla Jelpke (Lob an alle für eine sehr aktuelle Tagung!).
Für mich neu, und drum hier nochmal extra, war Christina Kaindl.
Sie hat sich genauer mit den Entwicklungen bei den Neofaschisten befaßt,
und weil das eher seltener "mein Thema" ist, war das für mich unerwartet spannend. Sie ist auch im Vorstand vom BDWi, für mich sowieso eine "erste Adresse" ;-)
Bei ISW wird es die Texte geben, aber diesen speziellen Punkt hat das Labournet auch aufgegriffen und den entsprechenden Artikel von Christina Kaindl ins Web gestellt: Antikapitalismus als soziale Bewegung von rechts. Der Artikel erschien zuerst in in "ak - analyse & kritik" - in meinen Augen sehr empfehlenswert:
Völkischer Antikapitalismus - Erfolgsmodell der Neofaschisten?
"Antikapitalismus von rechts" kann als neue strategische Ausrichtung der wichtigsten Strömungen in der deutschen extremen Rechten aufgefasst werden. Arbeitslosigkeit, Niedriglohn und "prekäre Beschäftigungsverhältnisse" werden als Krisenerscheinungen des Kapitalismus aufgerufen und zum Ausgangspunkt für "notwendige Alternativen" gemacht. Die extreme Rechte inszeniert sich als revolutionäre Opposition, inhaltlich und in Bezug auf die politischen Formen. Zentral ist dabei ein Aufgreifen und Verschieben linker Argumentationen, Strategien und Ästhetiken. - ... selber lesen