Kommentare aus der AMAZONAS-Box
Politik und Technik aus München - Pazifistisch
mit dem Fahrrad (Peace, cycling and more)

Wem nützt das?

Samstag, 4.7.2009    

attac München hatte sich auf die Aufforderung von Ischinger zur öffentlichen Diskussion zur SIKO eingelassen.

Gestern wurde diese Veranstaltung von Störern "gesprengt". Sie feiern "ihren Erfolg" auf Indymedia.

Toll, Ischinger kann das voll auf sein Habenkonto buchen, oder? Ich hoffe das ist nicht das letze Wort.

Den doch meist etwas blinden Kommentaren auf Indymedia hab ich versucht etwas entgegenzusetzen, und weil es dort in der Schlange untergeht, hier nochmal:

Ein Bündnis setzt sich aus verschiedenen Strömungen zusammen. ich habe gut im Ohr, wie Leute stolz darauf waren, daß in München eine Zusammenarbeit klappt, die anderswo nicht geht.

Es gab im Herbst eine kontroverse Diskussion im Aktionsbündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz, dass es keine solche Veranstaltung *des Aktionsbündnisses* gibt; es war eben kein Konsens, obwohl es auch gewichtige Stimmen dafür gab (Meine Sache wäre/ist so eine Veranstaltung sicher nicht, ich habe aber im Zusammenhang der Diskussion die unterstützt, die dafür waren).

Es ist aber immer so, daß ein Bündnis die beteiligte Gruppen nicht daran hindern kann und vor allem auch nicht sollte (!), auch unabhängige eigene Sachen zu machen - ist doch trivial, meine ich.

Auch wenn man sich über unterschiedliche Wege streiten kann und wird, auch bei der Veranstaltung, bedeutet es für mich eine Grenzüberschreitung, die Veranstaltung gänzlich zu verhindern.

Zur Information für die überregionalen Mitleser: Es waren eine handvoll Leute, die einen endgültigen Abbruch der Veranstaltung erzwangen, einen Teil davon kenne ich aus Treffen des Aktionsbündnisses, die sind aber natürlich nicht "das Aktionsbündnis". Es waren ein paar mehr, die vorher lautstark protestierten, aber dann den verzögerten Beginn toleriert hätten (Ich war bei dem Sprechchor dabei: "Haut ab" - diesmal etwas anders als gewohnt!)

Es ist natürlich eine Schwäche, wenn man ein Veranstaltung nicht gegen eine solche Minderheit durchsetzen kann - aber ist das wirklich ein Vorwurf, wenn man auf handgreifliches "Hau-Ruck" in der aktuellen Situation verzichtet? (einzelne zeigten Ansätze dazu, auf beiden Seiten).

Ich weiß momentan nicht, wie das bisherige Aktionsbündnis auf dieser Basis weiterarbeiten kann. Es kann jeder selbst mal die Listen der Unterstützer des Aktionsbündnisses der letzten Jahre durchgucken (typisch > 80 Gruppen), wie die aussieht, wenn attac rausgedrängt würde, und in der Folge (so sehe ich es) auch ein großer Teil der Friedensgruppen (unabhängig davon, was man selbst vom Veranstaltungskonzept hält!). Ich weiß noch nicht, wie attac damit umgehen wird.

Es ist natürlich klar, daß danach nicht nur die attac-Leute, sondern auch viele andere (darunter ich) Konsequenzen erwarten. Keine Ahnung im Moment was das sein wird - ich möchte jetzt keine Eile machen; das kann/darf möglicherweise dauern (nur meine Meinung). Ich (und vor allem viele andere ..) werde es aber nicht vergessen, es wird nicht unter den Teppich gekehrt.