Kommentare aus der AMAZONAS-Box
Politik und Technik aus München - Pazifistisch
mit dem Fahrrad (Peace, cycling and more)

Philipp-Müller-Gedenken

Mittwoch, 13.5.2009    

Gute Sache:
Vergangenen Sonntag gedachten auf dem Neuaubinger Friedhof in München Jugendliche der Ermordung von Philipp Müller vor 57 Jahren. Der Münchner Eisenbahner, Gewerkschafter und Kommunist wurde am 11. Mai 1952 bei der Friedenskarawane in Essen durch Schüsse in den Rücken ermordet. An diesem Tag hatten sich zehntausende Jugendliche aus der ganzen BRD in der Ruhrmetrople versammelt, um gegen die Wiederbewaffnung Deutschlands zu protestieren.

Artikel bei der SDAJ.

Übrigens: Dieser Polizeimord ist auch ein unrühmliches Beispiel für typische Verdrängung hierzulande:

In einer ganz anderen Zeit hat die Ermordung Ohnesorgs enormen Aufruhr hervorgebracht, aber die Geschichte aus Essen blieb weitgehend unbekannt. Auch viele Jahre danach sprachen Zeitgenossen nur in dem Zusammenhang vom "ersten Demonstrations-Totesopfer durch die westdeutsche Polizei", und guckten irritiert wenn man an "Philipp Müller 1952" erinnerte.

Auch hart: Der erste Tote bei einer Demonstration nach dem Krieg - und es war eine Friedensdemonstration. Damals wie heute ist der Widerstand gegen Kriegspolitik das entscheidende Kriterium, das politisch die "Spreu vom Weizen" trennt und nicht umsonst vom Establishment besonders klar bekämpft wird.