Kulturelles

Freitag R.I.P.

Der Freitag genießt einen guten Ruf. Warum eigentlich ... ;-)

Der Freitag-Besitzer Augstein schlägt um sich, weil er Nachdenkseiten-Müllers Kritik (hier Ergänzungen) nicht einsehen mag.

Albrecht Müller reagiert dann auchNicht daß A. Müller über Kritik erhaben wäre, das sicher nicht, und er hat seine Eigenheiten. Aber beispielsweise zur Parteienlandschaft ist er einer der besten Analytiker für mich, und zum Stichwort "Krieg und Frieden" ist er immer up to date, habe ich bisher den Eindruck gewonnen, das halte ich vor allem für entscheidend..

Schon länger habe ich beim Freitag einen schlechten Eindruck gewonnen. Vielleicht gibt es Beiträge von Augstein, mit denen ich was anfangen konnte - ich kann mich nur nicht daran erinnern. Umgekehrt kam mir manches zerredet und oberflächlich vor. Nein, ich bringe jetzt keine Beispiele.

Es war mir aber sehr recht, auf den Nachdenkseiten Hinweise zu finden, daß ich mit meiner Reaktion nicht so alleine stehe. Jetzt gibts eben den größeren Knatsch, auch recht ;-)

Ich hab es heuer endlich geschafft, mein Freitag-Abo loszuwerden,

Im Zweifel ist nicht zuzustellen ..

Die Bild-Massenversand-Zumutung wirbelt ja einigen Staub auf (und eigentlich mag ich mich mit solchen "Erzeugnissen" gar nicht abgeben, trotzdem ..)

Im Bildblog wird jetzt aus den Post-Verfahrensmitteilungen zitiert, und da ist Überraschendes für mich dabei:
Noch einige Anmerkungen zum Betriebsablauf:
Die unadressierte Bild-Jubiläumsausgabe ist an sämtliche Haushalte zuzustellen. Weil es sich um ein Presseerzeugnis handelt, erhalten auch Werbeverweigerer (Briefkastenaufkleber “Keine Werbung”) ein Exemplar.
Es gibt nur zwei Fälle, in denen nicht zuzustellen ist:

  • Anzeigenblattverweigerer (Briefkastenaufkleber “Keine Anzeigenblätter”, “Keine kostenlosen Zeitungen”, und ähnliches): Diese erhalten kein Exemplar. Im Zweifel ist nicht zuzustellen.
  • “Widersprüchler”: Es gibt einige Personen, die gegenüber dem Axel Springer Verlag einer Zustellung der Bild-Jubiläumsausgabe schriftlich widersprochen haben. Diese Haushalte erhalten taggleich einen adressierten roten Umschlag (Großbrief C4), um sie in der Zustellung erkennen zu können. Überall dort, wo der rote Umschlag zuzustellen ist, darf keine Bild-Jubiläumsausgabe eingeworfen werden.

Reklameblätter sind also etwas anderes als Werbung? Originell.

Aber gleichzeitig gibt das einen Hinweis, daß Türaufkleber gegen diese Zumutung helfen könnten - siehe oben!

Noch ein interessanter Satz dabei:

Die Bild-Jubiläumsausgaben sind jederzeit gesichert aufzubewahren, damit kein Exemplar vor dem 23.06. in die Hände Dritter gelangt.

Soziale Widerstandsfähigkeit ...

... meint hier leider etwas anderes als ich mir wünschen täte, der Fachausdruck im folgenden Zitat lautet "Resilienz", nicht gerade Teil meines aktiven Wortschatzes. German Foreign Policy (GFP) fasst zusammen:

Einrichtungen der Universität Freiburg beteiligen sich an der Vorbereitung der deutschen Gesellschaft auf Angriffe feindlicher Kombattanten im Inland. Erklärtes Ziel der entsprechenden Forschungsarbeiten ist die Erhöhung der sozialen Widerstandsfähigkeit ("Resilienz") durch den umfassenden Einsatz modernster Repressions- und Überwachungstechnik, für deren Einsatz gleichzeitig "Akzeptanz" in der Bevölkerung geschaffen werden soll. Die Freiburger Hochschule kooperiert dabei eng mit dem Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik (EMI), das auf "Verteidigungs- und Sicherheitsforschung" spezialisiert ist. Zu den "Projektpartnern" der beiden Institutionen zählen Bundeswehr, Geheimdienste, Polizeidienststellen und Rüstungskonzerne. Der für die Kooperation verantwortliche Leiter des EMI gehört dem Beirat für Forschung und Technologie des Bundesverteidigungsministeriums an und fungiert außerdem als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Programmausschusses Sicherheitsforschung im Bundesforschungsministerium. Die Universität Freiburg erhofft sich von der Zusammenarbeit mit dem EMI sowohl "Synergieeffekte" als auch einen beschleunigten "Transfer" wissenschaftlicher Arbeitsergebnisse in die "nationale Wirtschaft".

klar doch, Kriegsführungsfähigkeit auf allen Ebenen.

Bitte den ganzen Text lesen (die Quellen dort leider nur Text, keine direkten Links, macht also Arbeit ;-( )
Aber die Skrupellosigkeit der beteiligten "Wissenschaftler" sieht wirklich übel aus .. nun ja, um mal den Zusammenhang auszusprechen, mit den jüngsten Frankfurter Ereignissen werden unsere Befürchtungen ja mehr als bestätigt.

Spiel mir das Lied ...

www.bifa-muenchen.de... vom Tod - die Bundeswehr wirbt mit Konzert - und Widerspruch wird sichtbar.

BTW - "Mit Kochtöpfen, Vuvuzelas, Pfeifen .." hies es in der Meldung vorab, das war natürlich wohlfeil als Bluff: Gegen die installierte Leistung einer Großband kommt man mit Handarbeit nicht an, und das war vorher klar. Also: Tranparente, Optik ... so liefs auch.

Die Polizei reagierte mit Platzverweisen, und führte schließlich Leute ab ...
Weit über 20 "Wannen" schätze ich waren im Einsatz, die meisten standen im Hofgarten rum.

Frankfurt sollte sich schämen ...

oder szenischer "Shame on you, Frankfurt", wie Thomas schreibt.

Ich selber war leider nicht dort :( - manchmal reichts eben nicht, also verweise ich halt auf seinen Text für "mehr" (aber auch gut, wenn man immer wieder mal erleichtert feststellt, daß man eben "nicht alles selber machen muß" ;-) )

Und zum obigen Appell - leider wissen wir allzu gut, daß die entsprechenden "herrschenden" Kreise nicht im Traum ans Schämen denken, sondern eher überlegen, wie sie die Repression noch mehr anziehen können fürs nächste Mal. Es bleibt spannend, wie weit der demokratische Gedanke in diesem Lande noch trägt für die nächsten Auseinandersetzungen.

Schon sehr symbolträchtig, wenn die Polizei das Verteilen von Grundgesetztexten bekämpft ...
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PS: Und buko-34dort war ich auch nicht :( - soll aber gut gewesen sein, fein.

Hacker ...

Da spricht mir jemand aus der Seele, und Heise bringt es - gut!

SIGINT: Hacker sollten Pazifisten sein

Mit einem eindringlichen Appell hat sich der Netzaktivist Stephan Urbach auf der Kölner Konferenz SIGINT 12 des Chaos Computer Clubs (CCC) gegen die Unterwanderung der Hackerszene durch Militärs und Geheimdienste ausgesprochen

Heutzutage sind zu viele Menschen dazu nachlässig geworden ...

Dabei sprach er sich auch gegen Programme der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) des US-Militärs aus, Hackerspaces durch Finanzspritzen zu unterstützen. Solche Subventionen müssten prinzipiell abgelehnt werden. Stattdessen sollten Hacker ihre sozialen Verbindungen dazu nutzen, anderen den Ausstieg zu ermöglichen, wenn deren Arbeitgeber Aufträge für Militärs oder Geheimdienste annähmen.

Hierzulande ist es oft die Bundeswehrhochschule, die bei Sponsoring sehr offensiv "lockt": Leider sind nicht alle so bewußt.

Was mir als letztes aufstieß: Im Zusammenhang mit dem Münchner "Vintage Computer Festival" wurde eine "Computermuseum" vorgestellt - ausgerechnet bei der Bundeswehrhochschule! Es gibt zwar Mangel an Sponsoren - aber deshalb zu den Militärs zu gehen?

Ich hab noch einiges sehenswertes potentiell für zukünftige Vintage Computer Festivals hier, bisher halt noch keine Zeit das vorzubereiten. Ich weiß noch nicht, wie ich mit der "unfeinen Gesellschaft" beim VCF umgehen soll - gar nicht hingehen, "auf den Putz hauen", oder ...

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PS: Auch eine Sauerei in meinen Augen - wie das FIFF bei ihrer letzen Jahrestagung einen Vertreter vom Verfassungsschutz auf ihr Podium holten - schlimmer gehts nimmer.

Frankfurt Stream

Blockupy Frankfurt Römerberg ... (etwas Bandbreite erforderlich - Livestream kommt natürlich extern)

Watch live streaming video from undergroundreports at livestream.com

via CastorTV - wenn's hier nicht klappt, CastorTVbei CastorTV gehts vielleicht besser ohne Gewähr ... kann auch "Replay" sein .. gelegentlich wird die Uhrzeit der Aufnahme eingeblendet, da ist es zu sehen ..

(Verbesserungstips/Alternativen willkommen!)