Kommentare aus der AMAZONAS-Box
Politik und Technik aus München - Pazifistisch
mit dem Fahrrad (Peace, cycling and more)

Politik

Sonntag, 29.5.2005    

Das zensierte NON!

(Link weg)

Unter diesem Titel ruft attac Deutschland zur (Link weg) Unterstützung einer französischen Internetpetition auf. Es geht dabei um die Feststellung, daß in den Medien Frankreichs das Nein zur EU-Verfassung systematisch unterdrückt wurde, wie die dortigen Aktiven feststellten. Die Petition wendet sich gegen diese Zensur.

Ich hab momentan keinen E-mail-Kontakt nach Frankreich - die Petitionsteilanhme war mir da grad recht.

Hierzulande geht es uns ja ähnlich: Kritik an der Verfassung wird in den Medien fast nur als rechtsnationales, gar religioses Thema verkauft. Immerhin haben die Ostermärsche geholfen, diese Medienblockade etwas durchlässiger zu machen. Das Thema wird uns noch länger beschäftigen, egal wie es heute in Frankreich ausgeht.

Blogger zur Wahl

Die überraschend schnelle Neuwahl hat in der "Blogshäre" und dem sonstigen Web zu einer lebhaften Diskussion geführt (ich auch ;-)), einige Extra-Domains sind dazu glaub ich schon aktiv.

ich finde Nico Lummas Vorschlag eines Gemeinschaftsblogs dazu interessant, würde bei sowas auch gerne mitmachen. Er hat als Vorraussetzung einen Account bei "seiner Blog-Firma" genannt (so hab ich es verstanden), und das ist eine technische Einschränkung, die mir nicht einleuchtet: Mit Syndikation liesen sich doch alle Beiträge einbinden, die passendes XML bieten?

Vielleicht läßt sich da noch was machen?

Dazu kommt, daß sich meines Erachtens bei einem Teil der Szene (d.h. auch in anderen Blogs, hab ich auf die Schnelle grad nicht hier) eine gigantische Irreführung aufbaut: Die Unterschiede der Hauptwettbewerber (die beiden "Lager") werden aufgebauscht und verselbständigen sich - daß beide im Grunde "Alternativlosigkeit" verkünden, wird auf erschreckende Weise verdrängt, fürchte ich. Aber das wäre auch die Frage - ist das ein Diskussionthema und mit welchem Ergebnis?

SPD als Garant für Neoliberalismus

das ist für sich genommen eigentlich schon länger bekannt. Der "Coup" mit der Neuwahl hat aber mit dem Verblüffungseffekt möglicherweise manches verdrängt. Albrecht Müller ("Nachdenkseiten") hatte in der FR Gelegenheit, das Ergebnis von Schröders Politik überzeugend klarzustellen (Link tot).

doch, eine Anmerkung: Müller schreibt von "Schröders Fehleinschätzung" und "... das verstehe ich nicht".

Ist da wirklich eine Fehleinschätzung von Schröder dahinter? Mir erscheint eher, daß Schröder weiß, daß er für den Kurs nicht mehr viel beitragen kann und sucht für sich den elegantest möglichen Abgang.

Wie Gegenwehr organisieren ist eine andere Frage ...

Samstag, 28.5.2005    

Der Geist der EU-Verfassung

Ich hoffe auf die Franzosen .. inzwischen das Folgende entdeckt, zu "schön" beobachtet, da muß ich direkt bei rtfm (Link weg) abschreiben:

http://www.un.org/depts/german/menschenrechte/aemr.pdf">Art. 23 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte:
"Jeder Mensch hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf angemessene und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz gegen Arbeitslosigkeit."
 
EU-Verfassung, II-29:
"Jeder Mensch hat das Recht auf Zugang zu einem unentgeltlichen Arbeitsvermittlungsdienst."

grad geguckt - bei keinem trackbacke ich so oft wie bei rtfm, auffällig

Freitag, 27.5.2005    

Appelle, Appelle

nach der NRW-Wahl mit der überraschend schnell "drohenden" Bundestagswahl ist es nicht überraschend, daß die Debatte über linke Wahlbündnisse heiß läuft.

Die Wahlarithmetik und das Wahlrecht setzen dafür komplizierte Bedingungen (zumindest hört es sich so an). In diesem Zusammenhang stehen WASG und PDS im Blickfeld der Debatte. Prompt jagen sich die Appelle:

Trotzdem möchte ich zuerst klar stellen: Eine Alternative zur herrschenden Politik wird sich nicht über die nächsten Wahlkämpfe durchsetzen. Die Orientierung auf die außerparlamentarische Arbeit ist in meinen Augen für die sozialen Bewegungen nicht ersetzbar (so sehe ich auch meine Rolle beim Friedensengagement). Danach kommt erst mal lange nichts ....

Es funktioniert natürlich erst recht nicht, Wahlen zu ignorieren. Dieser Mechanismus hat für viele Aktive eine teilweise unwiderstehliche Anziehungskraft. Es geht also auch nicht darum, denen mutwillig in die Suppe zu spucken, die unbedingt wahlkämpfen wollen ;-)

Daß die momentane "Viererbande" unwählbar ist - habe ich und werde ich vertreten. Deshalb ist es gut, wenn Protestwählern eine Alternative geboten wird.

Gleichzeitg sollte man die Erwartungen richtig stellen: Es gibt keine kurzfristige Lösung - wenn sich verschiedene Linke nicht auf Wahlbündnisse einlassen, sagt das noch lange nichts über eine wirkliche politische Perspektive, die von Wahlbündnissen sowieso nicht abhängen kann.

Armutszeugnis EU-Verfassung

schon ein paar Tage her, trotzdem: Die Panorama-Redaktion dokumentiert die Ahnungslosigkeit der Parlamentarier bei der Abstimmung zur EU-Verfassung:PANORAMA Nr. 253 v. 12.05.2005 - Links alle weg :(

Donnerstag, 26.5.2005    

Britische Linke zur Verfassung

Es ist für manche etwas unüberscihtlich mit der Kritik der EU-Verfassung: Nationalistiche Populisten kritisieren die EU-Politik von rechts.

Und bei der Abstimmung in Frankreich ist daher so spannened, welche Inhalte dahinter stehen.
In England gelten ja die Konservativen als vor allem "Europafeindlich", und deshalb ist es gut, dort mal die Klarstellung zu lesen, daß und warum die wesentliche Kritik der EU-Verfassung von links kommt.

Auf Englisch nachzulesen bei Dead Man Left.

(leider klappen dort die Kommentare nicht für mich )

Mittwoch, 25.5.2005    

besonnene Worte

Aus aktuellem Anlaß:
Keinesfalls trivial - aber hier hat die JW (Rainer Balcerowiak) mir überwiegend aus der Seele gesprochen - sie erinnert an die Haken in Lafontaines Polittheater:

"Als SPD-Vordenker und saarländischer Minsterpräsident hat Lafontaine die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe inklusive Zwangsarbeit, die Schaffung eines Niedriglohnsektors, Arbeitszeitverlängerungen ohne Lohnausgleich und »Flexibilisierungen« von Tarifverträgen bereits gefordert, als in der Partei noch niemand an die »Agenda 2010« oder »Hartz IV« dachte. Der »sozialverträgliche« Abbau Tausender Arbeitsplätze in der saarländischen Stahlindustrie geht ebenso auf seine Kappe wie das restriktivste Landespressegesetz der ganzen Republik. Deutsche Beteiligung an Militäreinsätzen fanden ebenso seine Billigung wie Otto Schilys Vorschlag, Sammellager für Asylbewerber in Afrika einzurichten.
 
Zweifel daran, daß sich hinter der von Lafontaine hauptsächlich via Bild-Zeitung gepflegten linkspopulistischen Attitüde mehr verbirgt als gekonntes Polit-Entertainment, sind jedenfalls angebracht."

Die PDS wird dagegen vergleichsweise kurz aber naheliegend thematisiert: "Und daß die PDS, die dort, wo sie mitregiert, längst zum willigen Vollstrecker der sozialen Barbarei mutiert ist, mit ins Boot soll, macht die Sache nicht besser."

Jetzt kommts (fett von mir): Sicherlich wird auf den Stimmzetteln im Herbst nichts Besseres zu finden sein, als die Lafontaine/Gysi-Partei. Auch würde der Bundestag wieder etwas lustiger werden. Etwas bewegen wird sich jedoch erst, wenn deren Wähler ihre Stimme nicht abgeben, sondern dauerhaft laut erheben.

Und gleich noch zu ergänzen (auch wenn ich vielleicht etwas spät bin): Klar, daß Lafontains Aktion bei "Genosse Tabu" ganz dick (no more Link) steht - ich versuche jedenfalls keine Prophezeiungen bei diesem Thema (gibt ja sicher noch mehr Diskussionsstoff).

Montag, 23.5.2005    

Karriereplanungen updaten

Bei German Foreign Policy kann man ein exemplarisches Detail nachlesen, wie Politik funktioniert:
Nach der Ankündigung von Neuwahlen stellt sich das Auswärtige Amt (AA) auf einen Regierungswechsel im Herbst dieses Jahres ein. Gerechnet wird mit der Übernahme des AA durch Politiker der Freien Demokratischen Partei (FDP). Die der FDP zugeordneten Kontakt-Beamten des AA werden in den kommenden Tagen mit der Ventilierung zukünftiger Personalbesetzungen beginnen.

(übrigens - der Artikel vergißt nicht zu erwähnen, daß in der Außenpolitk faktisch eine große Koalition existiert - meine Rede)

Es gibt keine kurzfristige Lösung

und "kleinere Übel" sind keine tragfähige Perspektive, das weiß man aber schon länger.

Rot/Grün hat seine Schlappe selbst verschuldet. Das triumphierende "original-konservative Lager" profitiert bis heute in erster Linie davon, daß Rot/Grün die Kernaussagen der neoliberalen Ideologie selbst unbeirrt propagierte, und bei der Militärpolitik soger noch glaubwürdiger Irreführung betreiben kann. Dazu konnten die Gewerkschaften in der "babylonischen Gefangenschaft mit der SPD" immer wieder beschämend vorgeführt werden.

Die jetzt hau-ruck angesetzte "Wahl der Verzweiflung" hat anscheinend vor allem die Funktion, einigen SPD-Größen einen würdigen lohnenden Abgang zu verschaffen.

Für eine Politik außerhalb von Konzerninteressen ist weiterhin viel mehr an Aufklärung nötig, Alternativen wären natürlich auch angebracht. Trotzdem, auch ohne auf ausgearbeitete Alternativen zu warten, kann fast aus dem Stegreif aufgeführt werden, was an der gegenwärtigen Politik alles "bedingungslos schlecht" ist - und das werden genau solche Punkte sein, die von der Union noch verschärft werden. Sie kann sich dabei ungerührt auf rot-grüne Vorarbeit stützen, d.h. Rot-Grün fällt als glaubwürdiger Kritiker der Unionspolitik auf längere Zeit aus.
Hoffentlich weiß das Publikum damit umzugehen.

Freitag, 20.5.2005    

Promis in Usbekistan

(nein, nicht jetzt ... ist schon etwas her).

billmon zeigt in Bildern und Zitaten (amerikanisch, klar) die enge Verbundenheit des "demokratischen Westens" mit einem verläßlichen Freund ... Bush, Powell, Rice und Rumsfeld der Reihe nach bei Karimov, in herzlicher Verbundenheit. Das illustriert auch ein bischen die politischen Gründe da.

Auf jeden Fall sollte das - wieder einmal - den Bluff von Demokratie und Menschenrechten bei unseren Regierungen klarstellen, eben zusammen mit den Informationen von MONITOR.

Gesehen hab ichs erst via rtfm (Link weg), obwohl ich die Whiskey Bar schon länger schätze.

Donnerstag, 19.5.2005    

Zementierung mangelnder demokratischer Kontrolle

... so zeigt Telepolis * (wieder mal, danke) bei der Debatte zur EU-Verfassung einen wichtigen Punkt auf.

"... Man erklärt die Bedenken weiter Teile der Bevölkerung gegen die Verfassung mit deren Unkenntnis des Verfassungstextes und deutet diese Bedenken für gänzlich unbegründet - bemerkenswerter Weise allerdings ohne zu erläutern, was tatsächlich in der Verfassung steht. ..."

Es ist makaber anzusehen wie einschlägige Kreise z. B. betonen, "diese EU-Verfassung verwirklicht sozialdemokratische Vorstellungen" (aus dem Gedächtnis, so ähnlich).

In den Nachrichten (irgendwo, anderer Zusammenhang) war mal wieder von "SPD-Linken" die Rede. was ist das für ein Phantom? Nun ja, der Begriff "links" hat demzufolge keine Aussagekraft mehr. Vergesst diese Opportunisten, die auch beim Thema EU-Verfassung sich als wohlfeiles Alibi vorführen lassen; es reicht schon lange (für Grüne gelten verwandte Beobachtungen ...).

*Reinhard Jellen "Der Geist der Gesetze", 19.5.2005

Sonntag, 8.5.2005    

Unmutmacher-Kampagne

so wird's richtig:

"Ihr, nicht ich"

Spreeblick-Johnny startet die Unmutmacher-Kampagne.

Im Juni startet eine 30 Millionen Euro schwere "Mutmacher-Kampagne" einer "Innovationen-für-Deutschland-Initiative".
Diesen Schwachsinn will ich nicht mitmachen, ..."
schreibt auch rosawolke zu Recht. Die Antwort ... siehe oben.

Ich kann mich dem nur munter anschließen - den Text dazu könnt Ihr wie gesagt bei Johnny nachlesen. ihrnichtich.png

Samstag, 7.5.2005    

Schily ist peinlich

... wann werden wir den mal los.

Im Radio kommt "Schily ruft zur Zivilcourage gegen Nazis auf".

Könnte gut klingen, nur: Wer war es denn, der das Verfassungsgerichtsurteil zur NPD versaute? Bei seiner Politik sind die Nazis nur ein weiterer nicht unwillkommener Vorwand, um den Überwachungsstaat auszubauen und das Versammlungsrecht einzuschränken.

Wenn Leute wie in München wegen Antifa-Aktionen bestraft werden ist von Schily nix zu erwarten - wie ist das mit Zivilcourage bei ihm?

Nun ja, er paßt zur Koalition zu diesem Bundestag. Trotzdem ist sein Auftreten besonders ätzend.

Freitag, 6.5.2005    

Kleinere Übel

Wir kennen das ja zur Genüge. Bei Wahlen steht man mit der alten Schulweisheit oft vor der Wahl zwischen Pest und Cholera, zwischen Scylla und Charybdis ...

Ich sage nur: Kleinere Übel sind out.
Später vielleicht mehr. Ich sage schon länger - alternative Politik kann nicht gewinnen durch das Schielen auf die jeweilige Wahl. Allerdings: Keinen kann es kalt lassen, wenn die "Offen-Rechtsradikalen" vom Frust profitieren, und deshalb sind Wahlüberlegungen doch manchmal sinnvoll - solange sie nicht die ganze Szene aufhalten ;-)

Ach ja - ich komme natürlich wegen der britischen Wahlen wieder drauf. Lenin's Tomb freut sich über RESPECT-Erfolge. bei ihm gibts auch eine Linkliste zur dortigen Wahlauseinandersetzung, die jetzt, im Lichte der Ergebnisse, möglicherweise noch wertvoller ist.
Nur ein Beispiel - "Backing Blair":    

"... Who committed British military forces to 9 war zones in 8 years? Right again, Tony Blair.
Who is attempting to pass laws suspending habeas corpus and seriously eroding civil liberties? Bingo, Tony Blair.
So come polling day, we want you to get out there and vote. Strategically. Without compromise. Vote for the person most likely to take the seat from Labour. ..."
(aus "Tories are Terrorists")

Bevor ichs vergesse: Das unterschiedliche Wahlrecht dort ("The Winner takes it all") und hier (Koalitionen, Koalitionen ..) macht natürlich ganz unterschiedliche Wege nötig.

Deportation Class

Es gab eine erfolgreiche Aktion - die Online-Demo gegen Abschiebungen mit der Lufthansa. Man klagt jetzt Libertad an. Solidartät ist angebracht.
Termin 14.6. um 9 Uhr

Donnerstag, 5.5.2005    

Subventionen und Entwicklungspolitik

allerdings auf Englisch, hier beim Guardian:
http://www.guardian.co.uk/economicdispatch/story/0,12498,1477212,00.html

Ein gewisser Victor Keegan meint - einfach die (Agrar-)Subventionen "regelgemäß" streichen, und den Entwicklungsländern wäre mehr als alles andere geholfen.

So hab ich den Artikel verstanden. Die EU-Kommission mauert bei dem Thema.
Ich bin nicht mehr auf dem Laufenden bei diesem Punkt, merke ich gerade; aber vieleicht ist was dran.

Buch als Beispiel - Wissensalmende

(Link weg)
Zu den hochpolitischen Auseinandersetzungen zu Copyright, Privatkopien usw. gibt es ein (Link weg) Buch von vielversprechenden Autoren . Praktischerweise bieten sie (bzw. der Verlag) es konsequent auch zum Download an (2.4 Mb; es gibt auch eine kompaktere Fassung):

(Link weg)

Beifall! -jetzt icht mehr :(

(vie Schockwellenreiter und der hats von heise).

Ergänzung: Lest es, das ist wirklich lohnend! Man kann allerdings ziemlich wütend werden dabei.
Ergänzung2: Ich hab den Text zwar im Rechner als gut gesetztes PDF - aber ich möchte das weitergeben und werde dann doch das Buch kaufen (done: inzwischen im Buchladen bestellt und gekauft).

(der VSA-Verlag will leider Javascript auf der Site - bedaure, drum dort kein Link)

Grüne ohne Frieden

ich suchte bei den Grünen/Bundestag (selber linken) nach einer Presseerklärung. Ein Menü bietet reichlich Themengebiete bzw. Stichworte an. Frieden kam nicht vor.

Alles klar, immerhin konsequent bis einsichtig.

Mittwoch, 4.5.2005    

wir schalten um nach Freiburg

Dienstag, 3.5.2005    

macht Internet demokratischer?

oder wie immer die Frage formuliert wird, Noam Chomsky im Interview schildert ein Problem:

Harald Neuber: In den vergangenen Jahren wurden viele Hoffnungen in das Internet als alternativen politischen Raum gesetzt. Kann das Internet die Formierung neuer politischer und sozialer Bewegungen unterstützen?

Noam Chomsky: Das ist ein wichtiger Punkt. Tatsächlich hat das Medium Internet sowohl im alltäglichen Leben der Menschen als auch in der politischen Sphäre an Einfluß gewonnen. Aber es schafft auch neue Probleme. Ein Vorteil des Internets ist es, daß jeder Zugriff darauf hat, es ist der perfekte offene und öffentliche Raum. Auf der anderen Seite schafft dieser offene Charakter des Mediums eine große Unsicherheit, was die verbreiteten Informationen angeht. Jeder kann alle denkbaren Verschwörungstheorien online stellen. Besonders in den entpolitisierten Gesellschaften, in denen wir heute zunehmend leben, können solche verwirrenden Informationen und Theorien eine verheerende Wirkung haben, weil die Leute nicht mehr über das notwendige Hintergrundwissen verfügen, um die Informationen einordnen zu können. Das betrifft vor allem die USA: eine entpolitisierte und unterentwickelte Gesellschaft. Ich denke also nicht, daß das Internet die klassische politische Organisierung und Organisation ersetzen kann.

Interview parallel erschienen bei der Jungen Welt und bei Znet

Dienstag, 26.4.2005    

Tschernobyl-Jahrestag

ist heute, und die Mütter gegen Atomkraft sind 12-16 Uhr auf dem Münchner Marienplatz! aktiv!

Dienstag, 26.4.2005    

Im übrigen bin ich der Meinung ...

... Monsanto müsse enteignet werden.

Es ist gut, daß Telepolis dran bleibt und die Machenschaften des Konzerns darstellt. Natürlich ist alles was die Firma für ihr Monopol anstellt rechtlich meistens abgesichert und marktwirtschaftlich usw. Aber es ist zuvörderst menschenfeindlich. Ich denke, die meisten kapieren das auch, die Frage bleibt bei den Möglichkeiten der Gegenwehr stehen.

Ein möglicher Einstieg wäre z.B. hier bei Greenpeace oder www.keinpatent.de
Da gehts nicht nur um den einen Konzern, auch richtig.

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(Seinerzeit die Idee mit Springer war auch nicht falsch, nur braucht man bei Medien ein weitergehendes Konzept. Einstweilen solange es das nicht gibt behilft man sich halt mit selber publizieren im Web ;-)

Freitag, 22.4.2005    

Stiftungen - für wen

Über die Suchmaschine landete ich bei den "Nachdenkseiten", und so bei diesem Text:
(kein Link mehr)
Die neoliberalen Stiftungen sehen eine Chance, ihren politischen Einfluss zu stärken
also ... „eine neue Chance“ u.a. für die Stiftungen „Einfluss auf die bildungspolitische Reformdiskussion in Deutschland zu nehmen und für eine angemessene Rezeption solcher Reformanstöße zu sorgen, die von außen an Deutschland herangetragen werden“ vor allem durch die EU, die OECD oder die Weltbank und die WHO.

aha! daher ...

Oft wird man ja als „Verschwörungstheoretiker“ abgetan, wenn man solche undemokratischen, interessengeleitete Einflussnahmen auf die Politik beklagt, deshalb nutzen wir gerne die Gelegenheit, die Planungen über solche Machenschaften einmal unmittelbar aus einer Studie des konservativen „Stiftungsquartetts“ zitieren zu können.

Ach, liebe Frau ...

[beliebiges Regierungsmitglied] "... Langsam sollten auch Sie wissen, daß eine »Selbstverpflichtung der Wirtschaft« das Papier nicht wert ist, auf dem sie steht." schreibt der Schockwellenreiter in diesem Fall der Frau Künast ins Stammbuch, zu Recht.
Es nervt unsäglich, für wie dumm die Politiker ihr Publikum halten. Hm - bis zum Beweis des Gegenteils muß man befürchten, es gibt zumindst genug "dummes Publikum", daß es für diese Politiker reicht :-((

Montag, 18.4.2005    

Wahlkampf

Soso. Müntefering macht antikapitalistische Kritik? Schröder steht dahinter "hätte vieleicht andere Worte gewählt"?

Es ist ein gutes Zeichen, wenn sich die SPD im Wahlkampf ausrechnet, von "linker" Rhetorik zu profitieren (soweit man das der aufgeregten Presse nach überhaupt so werten kann). Es steht auf einem anderen Blatt, ob ihr das was nutzt.

Es wäre ein intellektuelles Armutszeugnis schlimmster Art, wenn Müntefering & Co ihre Behauptungen selber geglaubt hätten, die "sogennanten Reformen" würden was wg. Arbeitsplätzen bringen, und nicht die zu erwartende gewöhnliche Umverteilung. Da sie aber im Wahlkampf doch zu solchen Argumenten greifen, scheint die Erfahrung der Menschen mit dem Neoliberalismus doch auch Lerneffekte gebracht zu haben. Darauf muß dann die SPD wenigstens symbolisch reagieren, sonst wird die fehlende Existenzberechtigung neben dem "Konservativeren Original" zu offensichtlich.

Wir sollten uns dadurch nicht abhalten lassen, weiter dazuzulernen und zu argumentieren. Und ich sehe weiter keine Bedarf für "Kleinere Übel" bei Wahlen.

Ergänzung: Telepolis stellt noch klar: "Anklänge von Klassenkampf oder gar irgendwelche sozialistische Anwandlungen kann man bei Müntefering nicht entdecken." Dann ists ja gut ;-)
(der Artikel von Peter Nowak ist ok)

A New Morning machte das gleich mit 2 Beiträgen rund.

Dienstag, 12.4.2005    

Monsanto? Reicht die Mafia nicht?

Telepolis - das sich dankenswerterweise solcher Themen annimmt - berichtet mal wieder:

Monopol in der Landwirtschaft? von Thorsten Stegemann
  ...
Greenpeace befürchtet nun, dass Monsanto auch in Europa eine Monopolstellung "vom Acker bis zum Lebensmittel" anstrebt, die in manchen Teilen Nord- und Südamerikas bereits erreicht sein soll. So zitiert die Umweltschutzorganisation Eduardo Buzzi, den Präsidenten des argentinischen Bauernverbandes "Federación Agraria Argentina":
 ...
"Landwirte, die Gen-Saaten von Mosanto anbauen, müssen wissen, dass sie damit nichts anderes machen, als das Patentmonopol des Konzerns zu unterstützen. (...) Monsanto hat uns Bauern im Würgegriff. Es ist in Argentinien sogar unmöglich geworden, gentechnikfreies Saatgut zu bekommen." Eduardo Buzzi

weiter ...

"Monopolisierung von der Aussaat bis zur Ernte"
 
Welche praktischen Folgen könnte die Entscheidung des EPA nach sich ziehen?
 
Christoph Then: Wir befürchten eine Monopolisierung im Bereich der Landwirtschaft, die von der Aussaat bis zur Ernte reicht und einigen wenigen Konzernen die Möglichkeit gibt, den Markt abzuschöpfen. Die Gen-Soja, die in Argentinien angebaut wird, stammt von Monsanto, und das Spritzmittel Roundup, gegen das sie resistent ist, kommt auch von Monsanto, die hier bereits doppelt abkassieren. Durch das Patent sind aber auch sämtliche Ernteprodukte geschützt.

Monsanto, die Max-Planckgesellschaft, die sowas m.W. mit anschiebt, und verwandte Firmen sind böse - Punkt.

Meine Splitter hier sollen nicht ersetzen, dort selber nachzulesen.

Montag, 11.4.2005    

soziale Auslese funktioniert

... eigentlich fast immer:

bei wired lese ich von der Praxiserprobung von "the effect of pesticides" - die Probanden sollten Kinder sein: "Over the study's two years, EPA had planned to give $970 plus a camcorder and children's clothes to each of the families of 60 children in Duval County, Florida, in what critics of the study noted was a low-income minority neighborhood. ..."

Die Studie war dann doch kontrovers und wurde gestoppt.

Sonntag, 10.4.2005    

Vanunu erneut verhaftet

Die Nachricht fand ich merkwürdigerweise nur auf der Australischen Greenleft-Seite: "Vanunu re-arrested".

Samstag, 9.4.2005    

Nachtigal, ick hör Dir trapsen

bitte (keine Ahnung mehr, was das hinter dem toten Link war) das Update beachten, das hat's mir gebracht ;-)

muß ich bei der Gelegenheit unterbringen, "der Satz" (MP3, 2sek.) weiß aber nicht mehr wo ich es her habe.