Kommentare aus der AMAZONAS-Box
Politik und Technik aus München - Pazifistisch
mit dem Fahrrad (Peace, cycling and more)

nochmal 2.4.

Donnerstag, 7.4.2005    

Verschiedene Infos zu den Gegenaktionen gegen die Nazis erschienen bei Indymedia. Der jüngste Text sagt in meinen Augen schlechterweise Hurra zu einigen Randerscheinungen, womit ich nicht so einverstanden bin:

Bei aller Distanz zum Establishment halte ich Flaschenwürfe nicht für politisch besonders wertvoll; ebenso sehe ich Prügeln und anderes körperliches Kräftemessen als Idiotie. Es ist angemessen, sich massenhaft auf die Strasse zu stellen, weil der Staat sich - formalistisch neutral, politisch ganz im Gegenteil - der Faschos eher bedient als sie zu bekämpfen. Kräftemessen der Muskeln sagt aber nichts (bzw. nichts Gutes) über die Kräfte im Kopf der Beteiligten. Da könnte eine bewußtere Strategie nur gewinnen.

Im angesprochenen Beitrag ist übrigens das Grafitti ganz zu sehen, dessen "Betreuung" durch die Polizei ich hier zeigte.

nonaziWeil es doch (m.E.) nicht so oft zu sehen war, hier ein Bild vom Münchner Rathaustransparent. Wenn das Rathaus nicht so verpackt wäre, würde es natürlich eindrucksvoller wirken.

Rechte Stadtregierung, die es gelernt hat links anzutäuschen ..

@an den Verfasser: Insgesamt eine gelungene Seite. Das Rathaustranspi ist aber eher überflüssig, ging es doch v.a. der Stadtspitze lediglich um unpolitische Lippenbekentnisse gegen den Naziaufmarsch. Dies zeigte sich in vielfacher Hinsicht an diesem Tag: Verhüllen antifaschistischer Parolen (ich gehe mehr von einer Aktion der Stadt aus, da die Planen bereits im Vorfeld befestigt wurden), Tage zuvor der Stadtratsbeschluß (der allen (!) Opfern des 2.Weltkriegs gedachte und sich inhaltlich am äußeren rechten Rand bewegte, dann noch die Vereinnahmungsversuche eines OB Ude mit zuvor ausgesprochenen Drohungen an den KZ-Überlebenden und aktiven Antifaschisten Martin Löwenberg von Ude persönlich, ja nichts zu sagen, wovon die Stadt sich dann später distanzieren müsse. Na ja, wir habens halt in München mit einer extrem rechten Stadtregierung zu tun, dass hat sich nicht nur in den vergangenen Jahren, während der Sicherheitskonferenz gezeigt, sondern gerade auch aktuell an der Räumung der Wagenburg Gnadenacker (http://de.indymedia.org/2005/04/111784.shtml).

danke - hier mein Senf dazu:

danke - hier mein Senf dazu:
'Das Rathaustranspi ist aber eher überflüssig' - das ist in meinen Augen ein treffender Fall für das klassiche "Kind mit dem Bade ausschütten". Unabhängig von der Stadtregierung ist es einfach gut, wenn öffentlich solche Positionen allen Nazis und deren offenen und verdeckten Sympatisanten ihre Unerwünschtheit vorführen. Das braucht niemanden an einem klaren kritischen Umgang mit dem Establishment zu hindern.
'extrem rechten Stadtregierung' - Vorsicht, Du tust als ob es da keine Steigerung gäbe. Es ist immer besser, politisch "genau" zu argumentieren. Ich finde bei der Stadt z.B. gut, daß sie neuerdings bei der Software die Micro$oft-Abhängigkeit verringert. Das ändert nichts an der notwendigen systematischen Kritik bei Rot-Grün (kommt bei mir eher nicht zu kurz) bzw. an der notwendigen außerparlamentarischen Mobilisierung allgemein.
Ds Thema "Wagenburg" führst Du zu Recht an, aber deswegen werde ich z.B. nicht zum DAGG-Anhänger (die, bzw. "der" haben sich dort engagiert), d.h. es gibt immer mehrere Gesichtspunkte ;-) Ich wollte selber schon darauf eingehen, die Zeit lief mir davon.