Donnerstag, 2.6.2005
Dies ist ein Merkposten; ich möchte einen Gedanken festhalten, der noch weitere Vermittlung benötigt.
Immer wieder befasse ich mich damit, wie Friedensaktivisten auf die Rolle des politischen Establishments reagieren, auf Parteien und Mandatsträger. Der Zusammenhang besteht zunächst darin, daß Frieden immer "gut" ist - niemand ist gegen Frieden. Gleichzeitig sind Friedensgruppen in der Regel gegenüber dem politischen Mainstream marginalisiert - die Politik macht was sie will und pfeift auf die Friedensinitiativen - wenn man es dort merkt ist man frustriert.
In dieser Situtation greifen die meisten nach jeder sich bietenden Gelegenheit, um der Öffentlichkeit vorzuführen, wie sehr man als Friedensgruppe doch "dazugehört"; man möchte politische Erfolge - und öffentlich ausgedrückte Anerkennung ist doch schon mal was. Ich kann mich dem auch nicht immer entziehen, wenn man überhaupt schon mal Gelegenheit dazu hat.
Nur: Der "eigentliche" Anspruch einer Friedensgruppe muß doch sein, die Politik zu verändern. Die existierende Politik ist gewalttätig, der Staus quo der "Sicherheitspolitik" ist inakzeptabel.
Das hat Politikvertreter des Establishments noch nie gehindert, die eigenen Aktionen schlicht als Friedenspolitik zu verkaufen. Besonders gut gelingt das, wenn Friedensinitiativen beteiligt sind - dann muss es ja stimmen. Solche Gelegenheiten gibt es, nicht viel, aber es gibt sie.
Wsa heißt das in der Konsequenz? - In keinem solcher Fälle gibt es ein Statement der etablierten Politikvertreter, daß sich ihre Politik ändern muß - nein, sie behaupten einfach, die existierende Politik ist Friedenspolitik. Die Vertreter von Friedensgruppen sind erst mal froh, sich im repräsentativeren Rahmen bewegen zu dürfen: Ein Anspruch an die Politik, daß sich was ändern soll, wird vielleicht noch irgendwo ausgesprochen, faktisch kommt aber heraus, daß die bestehende Militärpolitik unbestritten weitergeht.
Ich lasse heute Beispiele weg und rechne damit, daß ich noch genug Gelegenheit bekomme, bei derartigen Vorgängen auf diese Zeilen zu verweisen. Ich hoffe allerdings, daß ich mit der Zeit auch dazu komme, dies besser und zwingender argumentativ zu vermitteln. Schaun wer mal.
Die Firma Plextor bekämpft Entwickler, die ihre Hardware außerhalb von Windows mit Open-Source-Toools benutzbarer machen: http://www.golem.de/0506/38379.html
Also kann man von so einer Firma guten Gewissens nichts mehr kaufen - ist doch klar. Ich selber benutze zwar Linux z.Zt. nicht, aber Firmen die derartige Monopolisierung auf Microsoft aktiv durchsetzen helfen sind böse.
Mittwoch, 1.6.2005
Den BUKO-Kongress BUKO28 kündigte ich hier an, jetzt habe ich den ersten Bericht darüber beim Linksnet gesehen.
Doro Wiese (ak – analyse + kritik) schreibt von der "komplexen Landkarte": Man hofft, dass es entlang dieser Linien, trennend und verbindend, weitergeht: Ins Neuland, auf unsicheren Grund.
Es gibt eine neue Brücke in München. Da wo sich zur Wiesnzeit die Fußgänger zeitweise als kaum zu bändigender Strom von/zur Hackerbrücke bewegen, gibt es jetzt einen Überweg.
Lange Zeit konnte ich mir nicht vorstellen wie von den sichtbaren Rampen aus die Oberleitung überquert werden kann, aber man sieht es geht, schaut für mich gar nicht schlecht aus. Ich wundere mich aber immer wieder, welche unerklärlichen Pausen es beim Baufortschritt gibt. Momentan ist sie immer noch nicht freigegben, Bauzaunabsperrungen verwehren den Zugang.
Der Abgang Richtung Theresienwiese hätte mehr Überlegung verdient, wirkt auf mich wie eine Notlösung.
Noch mehr daneben ist allerdings die merkwürdige meist grüne Effektbeleuchtung, die sich der große Neubau dort am Abend leistet. Wieder mal nicht mein Geschmack.
Update: Die Brücke ist in Betrieb!
"..., und nicht nur in Frankreich" - so endet Bernard Schmid seinen Telepolis-Artikel "Das NON triumphiert".
Recht hat er. Der ganze Text ist wichtig und gut, und eine ausnahmsweise wohltuende Lektion für das, was ich hierzulande (immer noch) als außerparlamentarische Opposition sehe.
Unmißverständlich werden die bürgerlichen Vorwürfe der Kampagne ins Gegenteil verkehrt: Die Verfassungskritiker haben den Text gelesen, während das neoliberale Establishment sozusagen hinterrücks versuchte, seine Machtansprüche noch stärker zu verankern.
Lest selber, Rosinen picken will ich nicht, nur anregen:
... Insofern lässt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit feststellen, dass vor allem auf Seiten der "Nein"-Wähler ein bedeutender Teil sich tatsächlich in der Sache zu dem Vertragswerk entschieden hat - auch wenn deutsche wie französische Medien das in ihrer Mehrheit nicht wahrhaben mögen.
...
... Zahlreiche Linke, Gewerkschafter und Attac-Menschen aus anderen EU-Ländern waren zuvor nach Frankreich gekommen, um zu sagen: "Euer Nein ist unser aller Nein" ...
Ich sehe diesen Erfolg auch als strategische Orientierung für die Zukunft zum Beispiel in der Friedensbewegung: Nicht das Betteln oder Anlehnen beim Establishment, sondern nur klare inhaltliche Argumentation zählen.
Montag, 30.5.2005
mal was anderes bei mir - dieser Dienstag ist der Nichtrauchertag, und es gibt Nachfrage nach dem Megaphon aus dem Friedensbüro ;-)
Und so gucke ich nochmal hin - da existiert eine Kampagne gegen Ausbeutung und Umweltzerstörung durch Tabakkonzerne - und sie vergibt jährlich den Warnhinweis, der 2005 an die Philip Morris GmbH geht. Morgen um 11 Uhr also große Ansage vor der Firmenzentrale in der Fallstraße 40
Im Vorjahr war übrigens Reemtsma dran. Das Ganze ist Teil der TOUR DE TABAC. An diesem Tag gibts noch Infostand und abends den Filmvortrag.
Dazu heißt es: Rauchzeichen! hat sich für dieses Jahr etwas Neues ausgedacht. Gemeinsam mit der Gruppe tabakattac organisieren wir eine Tour de Tabac durch ganz Deutschland, um das Thema Umweltzerstörung und Ausbeutung durch Tabakkonzerne weiter in die Öffentlichkeit zu tragen. Ein Höhepunkt der Tour de Tabac wird der Weltnichtrauchertag sein, an dem wir in München den Warnhinweis verleihen wollen.
Unser Gast ist John Waluye. Wer den Film Rauchopfer schon gesehen hat, kennt ihn: Er ist leitender Redakteur der tansanischen Tageszeitung Daily News, der größten Zeitung in Dar es Salaam (Tansania). Seit vielen Jahren recherchiert er zu den Folgen des Tabakanbaus in Tansania, ... ... mehr auf der Seite
Sonntag, 29.5.2005
es hat geklappt: die Franzosen haben per Abstimmung die Ratifizierung des aktuellen Verfassungsentwurfs blockiert.
Das sehe ich auch als Signal gegen die bisher gewohnte neoliberale Gleichschaltung.
Es gibt natürlich weitergehende Fragen dazu: Die "EU-Kritik von links" war nur ein Teil dieser Ablehnung, dahinter stecken auch reaktionäre, nationalistische Strömungen. Eine Aufgabe unter mehreren dürfte sein, in der weiteren Argumentation darauf zu achten (geschah bisher auch denke ich).
Querverweis zum deutschen Wahlkampf: Die gemeinsame Unterstützung dieses Verfassungsentwurfs ist ja ein Beispiel für die häßliche große Koalition im Bundestag (die "Viererbande Union, Gilb, Grün und SPD). Wenn dieses "Non" auch die außerparlamentrische Kritik hierzulande anfeuern würde ...
Speziell Militärpolitik: Die verschärfte Militarisierung der EU ist ja seit längerem unabhängig von der Verfassung im Gange, deshalb ist zu erwarten, daß die bisher begonnen Konzepte ungerührt weiterverfolgt werden. Bei der Erhöhung der Rüstungsausgeben kann sich die Regierung jetzt nicht ganz so einfach hinter die EU-Positionen zurückziehen.
Telepolis läßt auch im Netz abstimmen - hier eine Momentaufnahme ...
was zu befürchten war - ob es noch aufzuhalten ist? Telepolis (Brigitte Zarzer) berichtet:
Für deutsche Bauern gibt es von Züchtern keine Garantie mehr auf gentech-freies Maissaatgut
also:
Im übrigen bleibe ich dabei, Monsanto muß enteignet werden.
(Link weg)
Unter diesem Titel ruft attac Deutschland zur (Link weg) Unterstützung einer französischen Internetpetition auf. Es geht dabei um die Feststellung, daß in den Medien Frankreichs das Nein zur EU-Verfassung systematisch unterdrückt wurde, wie die dortigen Aktiven feststellten. Die Petition wendet sich gegen diese Zensur.
Ich hab momentan keinen E-mail-Kontakt nach Frankreich - die Petitionsteilanhme war mir da grad recht.
Hierzulande geht es uns ja ähnlich: Kritik an der Verfassung wird in den Medien fast nur als rechtsnationales, gar religioses Thema verkauft. Immerhin haben die Ostermärsche geholfen, diese Medienblockade etwas durchlässiger zu machen. Das Thema wird uns noch länger beschäftigen, egal wie es heute in Frankreich ausgeht.
Die überraschend schnelle Neuwahl hat in der "Blogshäre" und dem sonstigen Web zu einer lebhaften Diskussion geführt (ich auch ;-)), einige Extra-Domains sind dazu glaub ich schon aktiv.
ich finde Nico Lummas Vorschlag eines Gemeinschaftsblogs dazu interessant, würde bei sowas auch gerne mitmachen. Er hat als Vorraussetzung einen Account bei "seiner Blog-Firma" genannt (so hab ich es verstanden), und das ist eine technische Einschränkung, die mir nicht einleuchtet: Mit Syndikation liesen sich doch alle Beiträge einbinden, die passendes XML bieten?
Vielleicht läßt sich da noch was machen?
Dazu kommt, daß sich meines Erachtens bei einem Teil der Szene (d.h. auch in anderen Blogs, hab ich auf die Schnelle grad nicht hier) eine gigantische Irreführung aufbaut: Die Unterschiede der Hauptwettbewerber (die beiden "Lager") werden aufgebauscht und verselbständigen sich - daß beide im Grunde "Alternativlosigkeit" verkünden, wird auf erschreckende Weise verdrängt, fürchte ich. Aber das wäre auch die Frage - ist das ein Diskussionthema und mit welchem Ergebnis?
das ist für sich genommen eigentlich schon länger bekannt. Der "Coup" mit der Neuwahl hat aber mit dem Verblüffungseffekt möglicherweise manches verdrängt. Albrecht Müller ("Nachdenkseiten") hatte in der FR Gelegenheit, das Ergebnis von Schröders Politik überzeugend klarzustellen (Link tot).
doch, eine Anmerkung: Müller schreibt von "Schröders Fehleinschätzung" und "... das verstehe ich nicht".
Ist da wirklich eine Fehleinschätzung von Schröder dahinter? Mir erscheint eher, daß Schröder weiß, daß er für den Kurs nicht mehr viel beitragen kann und sucht für sich den elegantest möglichen Abgang.
Wie Gegenwehr organisieren ist eine andere Frage ...
Samstag, 28.5.2005
gaaanz allmählich läuft die Vorbereitung des akuten BIFA-Projekts an: Der (bisher) Workshop beim Sozialforum in Deutschland, im Juli in Erfurt: "Zivile Konfliktbearbeitung als trojanisches Pferd von Rot-Grün"
Dieser Titel setzt natürlich Vorkenntnisse voraus - hoffen wir, daß sich das entsprechende Publikum in Erfurt findet; ich hoffe auch, daß wir auf der entsprechenden Web-Seite bei der BIFA dazu immer mehr Infos sammeln können. Solange die BIFA-Seite noch statisch ist, werde ich den Blog hier zur schnellen und flexiblen Begleitung nutzen (Mit der Kategorie BIFA im RSS kann man das auch gezielt abonnieren).
Inzwischen hat der Versuch zur Vernetzung begonnen - über diverse E-Mail-Anfragen sollen Partner für den Workshop gefunden werden. In der BIFA ist aber klar - für das Theme bürgen wir zunächst mal selber.
Ich hoffe auf die Franzosen .. inzwischen das Folgende entdeckt, zu "schön" beobachtet, da muß ich direkt bei rtfm (Link weg) abschreiben:
http://www.un.org/depts/german/menschenrechte/aemr.pdf">Art. 23 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte:
"Jeder Mensch hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf angemessene und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz gegen Arbeitslosigkeit."
EU-Verfassung, II-29:
"Jeder Mensch hat das Recht auf Zugang zu einem unentgeltlichen Arbeitsvermittlungsdienst."
grad geguckt - bei keinem trackbacke ich so oft wie bei rtfm, auffällig
... bauen heißt Fallen stellen,
ein geflügelter Spruch aus news:de.rec.fahrrad (von dort stammt der folgende Link auch), ein Münchner hat dies hier passend illustriert.
Danke, ich kenne das sehr gut - sein Lösungsvorschlag ist richtig (Hey, ADFC, das wäre mal was).
meinen Kummer mit der 1-Euro-Politik vom ADFC habe ich hier geschildert.
Beim "Online-Forum vom ADFC München" gibts - inzwischen nicht mehr - eine Antwort von Karin (Münchner Vorsitzende), die ich auch dort beantwortete, ist etwas länglich geworden ...
Freitag, 27.5.2005
zuerst bei der SZON gefunden:
New York (dpa) Die New Yorker Konferenz zur Überprüfung des Atomsperrvertrags ist gescheitert. Der Präsident der Konferenz, Brasiliens UN-Botschafter Sérgio de Queiroz Duarte, gab in einer abschließenden Plenarsitzung bekannt, dass es keinen Konsens für ein Abschlussdokument mit wegweisenden Beschlüssen gebe.
Das war zu befürchten. Die alten Groß- und Atommächte haben in der ganzen Zeit, seit es diesen Vertrag gibt, kein einziges Mal auch nur andeutungsweise erkennen lassen, daß sie die im Vertrag enthaltenen Verpflichtung zur nuklearen Abrüstung überhaupt nur in Erwägng ziehen.
Das Vorgehen gegen nukleare Schwellenstaaten ist dagegen lächerlich oportunistisch: Israel wird vornehm ignoriert, Iran wird mit Krieg bedroht.
So kann das nichts werden.
(die deutschen Eiertänze beim Sperrvertrag - und siehe auch Garchinger HEU-Reaktor - sind bedenklich)
nach der NRW-Wahl mit der überraschend schnell "drohenden" Bundestagswahl ist es nicht überraschend, daß die Debatte über linke Wahlbündnisse heiß läuft.
Die Wahlarithmetik und das Wahlrecht setzen dafür komplizierte Bedingungen (zumindest hört es sich so an). In diesem Zusammenhang stehen WASG und PDS im Blickfeld der Debatte. Prompt jagen sich die Appelle:
Trotzdem möchte ich zuerst klar stellen: Eine Alternative zur herrschenden Politik wird sich nicht über die nächsten Wahlkämpfe durchsetzen. Die Orientierung auf die außerparlamentarische Arbeit ist in meinen Augen für die sozialen Bewegungen nicht ersetzbar (so sehe ich auch meine Rolle beim Friedensengagement). Danach kommt erst mal lange nichts ....
Es funktioniert natürlich erst recht nicht, Wahlen zu ignorieren. Dieser Mechanismus hat für viele Aktive eine teilweise unwiderstehliche Anziehungskraft. Es geht also auch nicht darum, denen mutwillig in die Suppe zu spucken, die unbedingt wahlkämpfen wollen ;-)
Daß die momentane "Viererbande" unwählbar ist - habe ich und werde ich vertreten. Deshalb ist es gut, wenn Protestwählern eine Alternative geboten wird.
Gleichzeitg sollte man die Erwartungen richtig stellen: Es gibt keine kurzfristige Lösung - wenn sich verschiedene Linke nicht auf Wahlbündnisse einlassen, sagt das noch lange nichts über eine wirkliche politische Perspektive, die von Wahlbündnissen sowieso nicht abhängen kann.
schon ein paar Tage her, trotzdem: Die Panorama-Redaktion dokumentiert die Ahnungslosigkeit der Parlamentarier bei der Abstimmung zur EU-Verfassung:PANORAMA Nr. 253 v. 12.05.2005 - Links alle weg :(
Die Anzeigen kommerzieller Webseiten werden häufig mit Bezug zum Inhalt plaziert - kein Problem: Stichworte als Selektor.
Das funktioniert recht allgemein: hier taucht die Windows-Anzeige (wg. Sicherheit!) just in einem Artikel auf, der ausführlich erklärt, warum Windows (bzw. "Wintel") am größten Teil der gegenwärtigen Computerprobleme schuld ist, und daß der Autor mit seiner Redaktion zu Macs wechselt (problemlos wie es aussieht).
;-)
Blogs, die keine Lust haben, sich Aufmerksamkeit über ... Teilnahme an den üblichen Spielchen zu erarbeiten.
Definiert Julian die Betablocker Beta-Blogger. Das ist dann also ein un-übliches Spielchen, sehe ich das richtig ;-)
(und gefunden via Button bei Melas Biotop)
Müntefering: "Beten Sie für uns" laut NDR beim ev. Kirchentag.
richtig, bei dem was die angerichtet haben hilft nur noch Beten
(.. also gar nix mehr)
KerLeone fragt in Maosaikum: Soll man in Weblogs Wahlkampf machen, soll man sagen, was man denkt und welche Partei gut ist? Soll man versuchen, andere zu überzeugen? Oder soll man in bewährter deutscher Zurückhaltung politisch schweigen?
Ich würde ja mitreden, wenn ich dort an die Kommentare käme - aber nein, ich schalte nicht extra Javascript ein. Dann eben nicht :-(
.. so gibt es beim Veranstalter vom StuStaCulum Ohropax zu kaufen ;-)
Donnerstag, 26.5.2005
schon lange wollte ich das Rialto mit dem jetzigen Betreiber ausprobieren - und zwar den Balkon! Jetzt hat es geklappt und es war gut.
Zwar mag ich Ketten-/Filialbetriebe gar nicht, aber das Rialto hat für mich einen besonderen emotionalen Stellenwert ;-)
Für mich war das Rialto vor langem schon sozusagen ein Wahrzeichen von Schwabing. Mit dem Radl hinfahren (die erste Zeit in München wohnte ich Bahnhofsnähe) und dann eine Schnittpizza über die Straße und ein Eis zum Mitnehmen vom Rialto (3 Kugeln + Sahne im Becher), damals. Richtig auf dem Balkon gesessen bin ich dagegen gaaanz selten (Foto hab ich vergessen, ist aber geplant).
Irgendwann dämmerte mir bei meiner Frühstücksliste - da passt, nein da muß das Rialto rein. Kaum daß ich richtig daran dachte gehörte das Rialto zum Rischart.
Jetzt also Frühstück auf dem Balkon. Vormittags hat der Schatten, ist uns grad recht. Beim Frühstücksangebot sind (vormittags) zwei große Portionen Kaffe (bzw. anderes Heißgetränk) im Preis inbegriffen - damit ergibt sich ein ausgesprochen vorzeigbares Preis/Leistungsverhältnis. "Klassisch" (ca. 6€) bzw. "Amerikanisch" (mit Schinkenomelett und frischgepresstem Orangensaft, schmeckt auch so, ca. 8€) dürften die Favoriten sein, kleiner ist aber auch im Angebot. Gute Idee: Es gibt ein "Frühstück der Woche", an der Leuchttafel bei der Treppe zu sehen. hab ich diesmal erst hinterher gesehen, sonst wäre es das gewesen. Bedienung ist angenehm (alle machen alles, man muß nicht extra auf eine zuständige Kraft warten). Das Angebot dürfte natürlich in den anderen Filialbetrieben gleich oder ähnlich sein. Einen PR-Link fand ich auch noch.
Der Balkon ist für mich natürlich entscheidend. Zwar macht die Leopoldstraße etwas Verkehrslärm, aber da oben kriegt man die wohlgeformte Pappelallee so schön mit. Ach ja, man kann den Leuten unten auf den Kopf gucken und richtig schön über die diversen Ausblicke fachsimpeln ;-)
Fazit: Sehr empfehlenswert.
Es ist für manche etwas unüberscihtlich mit der Kritik der EU-Verfassung: Nationalistiche Populisten kritisieren die EU-Politik von rechts.
Und bei der Abstimmung in Frankreich ist daher so spannened, welche Inhalte dahinter stehen.
In England gelten ja die Konservativen als vor allem "Europafeindlich", und deshalb ist es gut, dort mal die Klarstellung zu lesen, daß und warum die wesentliche Kritik der EU-Verfassung von links kommt.
Auf Englisch nachzulesen bei Dead Man Left.
(leider klappen dort die Kommentare nicht für mich )
Mittwoch, 25.5.2005
Aus aktuellem Anlaß:
Keinesfalls trivial - aber hier hat die JW (Rainer Balcerowiak) mir überwiegend aus der Seele gesprochen - sie erinnert an die Haken in Lafontaines Polittheater:
"Als SPD-Vordenker und saarländischer Minsterpräsident hat Lafontaine die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe inklusive Zwangsarbeit, die Schaffung eines Niedriglohnsektors, Arbeitszeitverlängerungen ohne Lohnausgleich und »Flexibilisierungen« von Tarifverträgen bereits gefordert, als in der Partei noch niemand an die »Agenda 2010« oder »Hartz IV« dachte. Der »sozialverträgliche« Abbau Tausender Arbeitsplätze in der saarländischen Stahlindustrie geht ebenso auf seine Kappe wie das restriktivste Landespressegesetz der ganzen Republik. Deutsche Beteiligung an Militäreinsätzen fanden ebenso seine Billigung wie Otto Schilys Vorschlag, Sammellager für Asylbewerber in Afrika einzurichten.
Zweifel daran, daß sich hinter der von Lafontaine hauptsächlich via Bild-Zeitung gepflegten linkspopulistischen Attitüde mehr verbirgt als gekonntes Polit-Entertainment, sind jedenfalls angebracht."
Die PDS wird dagegen vergleichsweise kurz aber naheliegend thematisiert: "Und daß die PDS, die dort, wo sie mitregiert, längst zum willigen Vollstrecker der sozialen Barbarei mutiert ist, mit ins Boot soll, macht die Sache nicht besser."
Jetzt kommts (fett von mir): Sicherlich wird auf den Stimmzetteln im Herbst nichts Besseres zu finden sein, als die Lafontaine/Gysi-Partei. Auch würde der Bundestag wieder etwas lustiger werden. Etwas bewegen wird sich jedoch erst, wenn deren Wähler ihre Stimme nicht abgeben, sondern dauerhaft laut erheben.
Und gleich noch zu ergänzen (auch wenn ich vielleicht etwas spät bin): Klar, daß Lafontains Aktion bei "Genosse Tabu" ganz dick (no more Link) steht - ich versuche jedenfalls keine Prophezeiungen bei diesem Thema (gibt ja sicher noch mehr Diskussionsstoff).
Montag, 23.5.2005
Minga.de eröffnet die Strassenfest-Saison mit einer - zugegebenermaßen - etwas vorläufigen und regionalen Liste von 089.com, Links allerdings wech, aber irgendwie muß man ja anfangen ;-)
Und gleich eine lokale Ergänzung:4.6. Blutenburgstraße!
wieder mal Telepolis informiert über das Schlammassel:
... zu spät, der Schaden ist angerichtet: .. die auch "Internet-GEZ" genannte Regelung, dass ab 1. Januar 2007 für PCs mit Internetzugang Rundfunkgebühren fällig werden.
Für so einen Unfug werden die da oben zur Recht abgewählt - Grummel (ja, die andern treiben das dann auf die Spitze).
Der Prozess wg. der damaligen Online-Demonstration gegen die Lufthansa ("Deportation Class") kommt näher: 14. 6. 2005 in Frankfurt.
Bei der Kommunikationsguerrilla gibt es einen überregionalen Veranstaltungskalender für Solitermine im Vorfeld.
Mehr Infos weiterhin: http://www.libertad.de/online-demo
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