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March 18th, 2005
Freitag, 18.3.2005
... für über 3 Jahre hau-ruck-Benutzung: diese Woche fing das Display mit Aussetzern an, mittlerweile kriege ich nur ganz selten mit Klopfen oder hin und herklappen ein Bild.
Ich kann das dem Teil nicht wirklich übelnehmen: Die ganze Zeit praktisch täglich auf dem Rad dabei - manchen Purzelbaum mitgemacht - irgendwo in einen der Rucksäcke gesteckt und los. Es ist eher erstaunlich, wie lange das kleine Teil sich die Behandlung hat gefallen lassen.
Ich weiß noch nicht wie die Reparatur abläuft - vielleicht probiere ich es mit den vorhandenen Unterlagen selbst; nein, das Bild hier ist noch nicht mein iBook - aber so würde es aussehne, wenn ich das Teil tatsächlich selbst öffnen sollte. Mal sehen - hat jemand Erfahrung mit sowas, Tips? Immer her damit.
Update: So sieht die Lösung aus, und das war der erste vergebliche Versuch.
March 17th
Donnerstag, 17.3.2005
-- die morgen am Freitag in München gegen die asoziale Bildungspolitik auf die Straße gehen auch von hier (ich bin da arbeiten ...)
Witzig - getrennter Auftakt, SchülerInnen 14 Uhr Odeonsplatz - Studentinnen 14 Uhr Geschwister-Scholl-Platz. Mehr dazu AStA Uni (Link weg), Aktionsbündnis gegen Studiengebühren, ver.di München - Link wech.
via www.Freace.de via Schlagzeilen:
Einer Meldung des britischen Guardian vom Samstag zufolge hat sich die BBC einer Forderung Israels gebeugt und sich schriftlich entschuldigt, weil die Zensur Israels "versehentlich" umgangen worden ist.
"Er [Wilson] bestätigt, daß er nach dem Interview mit Vanunu von den Zensoren kontaktiert und aufgefordert wurde, ihnen die Bänder zu übergeben. Das tat er nicht. Er bedauert die Schwierigkeiten, die dies verursacht hat", so die Erklärung der BBC. "Er wird sich in der Zukunft an die Regelungen halten und ist sich darüber im klaren, daß jeder weitere Verstoß zum Entzug seines Visums führen wird."
Das hätte ich dem nicht mehr zugetraut, der SPD tatsächlich den Rücken zu kehren (ich sach beinah - ejal wohin ;-)
Lamge hat er es ja im SPW-Umfeld ausgehalten ... Oertzen ist 80!
via http://planet.koehntopp.de/ticker/ bei www.spiegel.de
March 17th
Mittwoch, 16.3.2005
später als erhofft, aber immerhin: die erste Presseerklärung zum Ostermarsch 2005 (PDF 150k) für München ist draußen.
In Mailform versuchte ich es auch, aber nachdem der Termin im Betreff stand, schaffte er es nicht mehr in den Text selbst ;-)
Wer mir Resonanz in den Medien mitteilt macht mir eine besondere Freude. Wenn nichts anderes gewünscht wird, ist Erwähnung hier dann wahrscheinlich.
March 14th
Montag, 14.3.2005
Sowas kann mich dazu bringen, diese Schokolade in Zukunft nach Möglichkeit zu meiden; beim heise-Ticker gelesen:
... Die französische Schneiderin Milka Budimir darf im Internet nicht mehr mit www.milka.fr für ihren Schneiderladen in Valence werben. Ein Gericht in Nanterre bei Paris hat am Montag der Klage des "Milka-Schokolade"-Herstellers Kraft Foods Recht gegeben und der Schneiderin die weitere Nutzung dieses Markennamens verboten." ... Die Schneiderin hatte die Internetadresse milka.fr nach Angaben ihres Rechtsanwalts von ihrem Sohn zu Weihnachten 2001 eingerichtet bekommen. Erst 2002 habe Kraft Foods das Recht auf diese Internetadresse beantragt. Frau Milka "hat nur diesen einen Vornamen und ihre Geschäft "Milka Couture" ist seit 1988 unter diesem Namen eingetragen", ... Auch in Deutschland hat Kraft Foods bereits im Streit um lila eingefärbte Keks-Tüten vor Gericht gesiegt. (dpa)
March 13th
Sonntag, 13.3.2005
wie gesagt, ich war nicht dort.
Aber weil ich Telepolis so oft nutze, muß ich erst recht bei diesem Text einhaken: Peter Nowak schreibt dort über besagte Konferenz, und meint "Die Berliner Irak-Konferenz machte die momentane Schwäche der Antikriegsbewegung deutlich".
er thematisiert als Problemkreis sicher richtig "Kriegsgegner und ihr Verhältnis zum Terrorismus und bewaffneten Widerstand", nur - wieso ist die Konferenz das Beispiel für Schwäche? Es zählen sich sowieso nicht alle Beteiligte selbst zur Friedensbewegung. Genauer: die Friedensbewegung ist schwach - aber das hat doch nicht in erster Linie mit dieser Konferenz zu tun, Beispiel -
Just die beiden Gäste, die im Artikel zitiert werden - Sami Ramadani und Winfried Wolf - werden mit ausgesprochen produktiven Positionen wiedergegeben, also kann das doch keine soo schlechte Konferenz gewesen sein - auch wenn da noch lange nicht alle einer Meinung sind.
Markus Hammerschmitt schwärmt bei Telepolis vom flickr.com-Bilderdienst, von dem er selbst gerne Gebrauch macht.
Was mich dabei stört, ist die - ich fürchte - unreflektierte Akzeptanz von "client-seitigem Skripting", konkret Javascript- bei flickr und sonstwo. Ich sehe schon, meine "Javascriptfreie Zone" sieht nach Kampf gegen die Windmühlenflügel aus.
Ich hab hier schon mal versucht, ein paar Punkte zusammenzutragen. Am wichtigsten scheint mir, daß man vie Javascript einer Webseite erlaubt, fremden Code auf dem eigenen Rechner auszuführen, was etwas anderes ist als das was der Browser sonst darf. Insbesondere bekommt die Javascriptengine sehr viele Informationen über den Rechner - und kann sie ungebremst der anfragenden Webseite übermitteln - die ohne Javascript nicht zugänglich wären.
Das ist der tiefere Grund für die häufige Aufforderung "Bitte schalten Sie Javascript ein" (im höflichen Fall; oft bleibt die Seite einfach leer).
Ich bleibe dabei - freiwillig kein Javascript. Vielleicht finde ich gelegentlich doch Unterstützung?
PS: bei flickr.com bleibt die Seite nicht leer, eine Minimalansicht ist auch ohne JS möglich, immerhin. Aber ohne JS ist man doch nicht richtig dabei :-(
Hier eine Meldung dazu (als ein Beispiel unter vielen möglichen) bei der Netzzeitung:
"Zwölf Monate lang will Innenminister Schily alle Kommunikationsdaten der Bürger speichern lassen ..."
Europa als Vorwand - lach.
Dafür haben sie fast unbegrenzt Geld. Der Sozialstaat wird abgeschafft. Und das Publikum? Gute Miene zum bösen Spiel?
Die Terrorbekämpfung als Vorwand:
aber, können wir denn diesem Staat trauen? Das NPD-verbot scheiterte daran, daß die halbe NPD unterwandert war durch Staatsfinanzierte - war das Bekämpfung der Faschisten oder nicht eher "Benutzung" derselben für eigene politische Zwecke?
Das "Celler Loch" sollte nicht vergessen werden. Die "Undercoveraktionen" beim CIA sind sehr selten bekannt geworden. Können wir denn annehmen, die Schlapphüte aus Pullach sind zimperlicher?
Die lückenlose Profilierung der Gesellschaft durch den Staatsapparat hat vor allem die politische Funktion der Machtsicherung. Wir erkennen es unter anderem daran, wie die Polizei bei Aktionen eine bösartige Datensammelei betreibt, und eine Löschung praktisch nicht kontrollierbar ist. Auffälligste Ergebnisse bisher:
- Reiseverbote bei bestimmten Anlässen
- Vorwand bei Aktionen, jemanden voreilig zu beschuldigen.
Alles nicht im Geringsten gerechtfertigt, aber nur mit aufwendigen Gerichtsprozessen, wenn überhaupt, wieder zu bremsen.
nein, dieser Staat ist nur manchmal, mit etwas Glück, der Rechtsstaat, der er vorgibt zu sein. Ja, es kommt vor - aber darauf verlassen können wir uns leider nicht mehr.
... daß die heutigen "Samba-Straßenmusikanten" eine verwandte Rolle einnehmen, wie sie früher, ganz früher, die Schalmeienkapellen inne hatten?
So ein Debatten-Artikel von Ulrich Brand im "Neuen Deutschland". Zur gleichen Debatte dort auch ein Beitrag von Birger Scholz.
Artikel zum merken, wird noch gebraucht.
Gefunden übrigens via Kassler Friedensratschlag - dort hat man es aber wieder nicht geschafft, den fälligen Link zum ND zusetzen :-(
Nachtrag: ich muß wg. Links Abbitte leisten: Die Links beim ND sind nicht mehr erreichbar, also doch beim Friedensratschlag gucken (eigentlich "AG Friedensforschung")
Ich hatte schon kurz das Gefühl es beinah verpaßt zu haben - den St-Patricks-Odeonsplatz. Aber in-München und Munich-Blogs (dort Toytown Munich) bringen's, also heute werde ich hingehen.
Nicht zur Parade (Demonstrationen hab ich zur Genüge ;-) aber zum "stationären Teil" mit Musik und, ja, Guiness. Eigentlich ziehe ich - München hin oder her - ein Glas Wein dem Bier vor; aber bei passender Umgebung (!) muß es das Guiness sein - seit einem sehr erfolgreichen Irland-Urlaub vor sehr laanger Zeit (Fahrrad, Hausboot, und jede Menge Musik, nicht nur in Kneipen) :-)
Das Münchner Event entdeckte ich vor Jahren eher zufällig im Vorbeigehen, jetzt bin ich "anfällig" ;-)
Nun hoffe ich, daß der "keltische Schwerpunkt" verhindert, daß uns "de Keltn" zum Frieren bringt.
March 12th
Samstag, 12.3.2005
Dave Allen starb vorgestern, und ich höre zum ersten mal (bewußt) von ihm, das aber heftig.
IT&W stellt diesen Sketch als RealMedia Video* vor (nur 170kb). Trotz der miserablen Qualität - heftigst!
In den Kommentaren dazu noch vom Cartoonist ein Link zur Site, bei der man "wenigsten" viele Dave-Allen-Stories nachlesen kann (in English, ok?).
Aus der Nachricht im Guardian: " ... His use of the word "fuck" on air in 1990 prompted the BBC to issue a public apology and MPs to ask questions about him in the Commons. ..."
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* hier zum Download, bei IT&W der Link zum Stream
March 12th
Freitag, 11.3.2005
wenn ich schon damit anfange, dann darf auch das Folgende nicht fehlen:
"Auch Fachhochschule in Berlin kündigte Räume. Veranstaltung findet dennoch statt – mit türkischer Hilfe
Das Kesseltreiben gegen die für Samstag in Berlin geplante Internationale Irak-Konferenz geht weiter.
Nachdem das evangelische Hendrik-Kraemer-Haus am Donnerstag den Vertrag über die Nutzung seiner Räume gekündigt hatte, schloß sich am Freitag die FH für Technik und Wirtschaft (FHTW) an, bei der ersatzweise ein Hörsaal gebucht worden war.
»Trotz aller Verleumdungsversuche werden wir die Konferenz wie geplant durchziehen«, sagte Joachim Guilliard, einer der Organsitoren, gegenüber jW. »Die Gegner dieser Konferenz wollen verhindern, daß die Öffentlichkeit ein realistisches Bild des Widerstandes im Irak gewinnt. Sie fürchten, daß die US-Propaganda durch authentische Informationen unterlaufen werden könnte.« ... "
... weiterlesen bei der Jungen Welt, auch www.irakkonferenz.de (Link ist down)
Ort jetzt:
Türkischer Verein IKAD
Skalitzer Straße 34
10999 Berlin (Kreuzberg)
U-Bahnhof: Görlitzer Bahnhof, Linie U 1
Ich wünsche der Konferenz Erfolg; Berlin ist weit weg, man kann nicht immer Reisen, aber die Kommunikation geht weiter.
March 10th
Donnerstag, 10.3.2005
zwar zuspät, hab ich doch noch was zum Frauentag gefunden - ausgerechnet bei Al-Jazeerah
Donnerstag, 10.3.2005
beinahe hätte ich es übersehen, und der Stichtag ist auch schon vorbei: Vor 2 Jahren, am 4 März 2003, gab es den ersten Beitrag im "Blog-Stil" auf dieser Seite, noch überwiegend "zu Fuß". Bis Anfang dieses Jahres mit minimalen PHP-Ergänzungen.
Seit 2 Monaten, seit dem 4. Januar, läuft ein "richtiges CMS" hier, und der Traffic nimmt kräftig zu, und erstmalig erscheinen tatsächlich Kommentare :-)
und alles kostet viel zu viel Zeit, drum Schluß heute (ähem: 'heute' = Mittwoch).
... scheint nicht mehr aufzuhalten:
im Heise-Ticker gelesen:
"Die Gesundheitskarte als Universal-ID
Das Bundeskabinett hat auf seiner heutigen Sitzung eine neue eCard-Strategie beschlossen. Die elektronische Gesundheitskarte mit digitaler Signatur und lebenslang gültiger Versicherungs-ID soll auch als digitaler Personalausweis und als Signaturkarte für das e-Government, etwa für Steuererklärungen zum Einsatz kommen. Die einheitliche eCard-Strategie wird vom Wirtschafts-, Innen-, Gesundheits- und Finanzministerium unterstützt und soll in Deutschland flächendeckend zum Einsatz kommen. ..."
Rot-Grün ist schlimmer denn ja, auch wenn "die anderen" nicht besser wären.
March 9th
Eigentlich dachte ich es steht schon beim Friedensratschlag, aber die E-mail-Rundsendung war schneller, und ich warte nicht erst ab:
Peter Strutynski hat aufgepaßt: Die Junge Welt, ein auch hier oft nutzbringend zitiertes linkes Blatt, hat einen häßlichen Ausreißer geboten. K. von Raussendorff läßt dort anläßlich der kommenden "Irak-Konferenz" (Link ist down einen Rundschlag (JW, 8.3.2005) los, der die meisten Friedensbewegten saudumm vor den Kopf stoßen muß.
Peter hat reagiert, und da dies ausdrücklich in einem offenen Brief schreibt, gebe ich den hier ganz wieder, weil er dies angemessen trifft. Nochwas von mir zu von Raussendorff: Natürlich ist nicht alles was er schreibt falsch (auch muß man nicht jede Silbe von Peter unterschreiben ;-) ), darum geht es nicht; umso wichtiger ist es, genauer hinzuschauen, also:
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Stellungnahme zum Artikel von v. Raussendorff: Siegt Bush in Babylon?
(jW, 08.03.05) - Gleichzeitig Offener Brief an die Irak-Konferenz
Was mag wohl den (Mit-)Organisator einer Konferenz dazu veranlassen, im Vorfeld jene Kreise zu beschimpfen, die noch am ehesten als Publikum für die Konferenz in Frage kommen? Klaus v. Raussendorff weiß es womöglich selber nicht oder es ist ihm völlig egal. Jedenfalls erweist er der Konferenz damit einen Bärendienst.
Das ist umso bedauerlicher, als es um das Thema Irak geht. Auf einer Konferenz in Berlin soll über die Situation im besetzten Land informiert und über den Widerstand gegen die Besatzer diskutiert werden. Ein wichtiges Unterfangen, zumal wenn man sieht, dass das Thema wieder weitgehend aus dem Blickfeld der breiten Öffentlichkeit verschwunden ist. Der Artikel von K.v.R. ist indessen nicht geeignet, an dieser Situation etwas zu ändern. Im Gegenteil. Gerade der Friedensbewegung, die vor zwei Jahren massenhafte Proteste gegen den - damals drohenden - Krieg organisierte, wird vorgeworfen, der herrschenden politischen Klasse mittlerweile auf den Leim gegangen zu sein, indem sie der pauschalen Diffamierung des irakischen Widerstands als "Saddam-Anhänger, islamische Fanatiker und ausländische Terroristen" Glauben schenke und dem Widerstand die "Anerkennung als fortschrittlicher Faktor der Weltpolitik verweigert" habe.
Ich kann selbstverständlich nicht für "die" Friedensbewegung sprechen, ich meine aber die Position relevanter Teile der Friedensbewegung recht gut zu kennen. Diese haben ihren "Frieden" mit den Aggressoren und Besatzern mitnichten gemacht, sondern beharren bis zum heutigen Tag auf den zentralen Forderungen: Abzug der ausländischen Besatzungstruppen, Übertragung der vollen Souveränitätsrechte an das irakische Volk, Bewahrung der territorialen Integrität und staatlichen Einheit, Reparationszahlungen von Seiten der "Alliierten" zum Wiederaufbau des Landes, Durchführung freier, gleicher und geheimer Wahlen unter Aufsicht neutraler internationaler Beobachter. Bei verschiedenen Anlässen hat die Friedensbewegung ihre Kritik an der fortgesetzten Besatzung sowie an den sich häufenden Kriegsverbrechen (von Folter bis zu unterschiedslosen Bombardierungen von Wohnbezirken, z.B. Falludscha) deutlich gemacht. Dies war zuletzt auch der Tenor bei den Protesten gegen den Bush-Besuch in Mainz.
Eines wird man der Friedensbewegung aber nicht verbieten können: So sehr sie in ihrem Engagement gegen Krieg und Besatzung die von den Aggressoren begangenen Verletzungen des Völkerrechts und des humanitären Kriegsvölkerrechts (Genfer Konventionen) anprangert, so wenig darf sie die Augen vor ähnlichen Verbrechen auf der anderen Seite verschließen. Mit einem alles entschuldigenden "Es gibt keinen sauberen Krieg" ist es nicht getan. Vielmehr muss auch die bewusste Tötung unbeteiligter Zivilpersonen, von Frauen und Kindern durch angebliche "Widerstandskämpfer" als das bezeichnet werden, was es ist: als gemeines Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Wer darüber den Mantel einer beschworenen Einheit der "antiimperialistischen" Kräfte hüllt, indem er kurzer Hand "politische Differenzen" in der "Bewertung der verschiedenen Widerstandsformen" gelten lässt, hat nicht begriffen, dass das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit universelle Gültigkeit hat. Man kann es im einen Fall - gegenüber den Kriegstreibern aus den USA - nicht lautstark einklagen, im anderen Fall aber - bei Terroranschlägen auf Zivilpersonen - achselzuckend (oder sogar augenzwinkernd) darüber hinweg gehen, auch wenn die Größenordnungen total unterschiedlich sind. Verbrechen gegen die Menschlichkeit taugen nun einmal nicht zum gegenseitigen Aufrechnen.
Vielleicht ist meine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem jW-Artikel aber auch verlorene Liebesmühe. Offenbar hatte sein Autor gar nicht die Absicht, um Standpunkte in der Friedensbewegung zu ringen. Zwar findet er es "bedauerlich", dass "Teile der Antikriegsbewegung" in die "Falle" der herrschenden Propaganda getreten seien, "überraschend" sei das aber nicht. Gewiss: Wer die einzige "antiimperialistische" Wahrheit, die dem Prinzip folgt, "der Feind meines Feindes ist mein Freund", für sich gepachtet hat, dem kommt der diagnostizierte "bürgerliche Pazifismus" (igitt!) gleichsam als self-fulfilling prophecy gerade recht. Ich wollte mich dennoch zu Wort melden, weil mir der weltweite Widerstand gegen Krieg und Besatzung (auch hier zu Lande etwa in Form einer konsequenten Haltung gegenüber der Militarisierung der Außenpolitik und der Komplizenschaft mit der US-Regierung) ein viel zu wichtiges Anliegen ist, als es einem selbsternannten Oberlehrer zu überlassen.
Peter Strutynski, Kassel
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Übrigens, die Gäste, die zur Zeit auf einer friedensbewegt organisierten Reise in Deutschland über das Massaker gegen Falludja berichten (und auch hier in München waren), haben sehr klar zwischen Gegenwehr gegen die Besatzung und die Attentate gegen die Bevölkerung unterschieden - die Anschläge gegen die Kirchen oder Moscheen usw. gab es beispielsweise früher nicht ...
Sie machten auch klar, wie sehr die Besatzung Terrorismus ist, und eben keine Sicherheit bieten kann und wird und nicht zu rechtfertigen ist ...
Bekanntlich war Lula der Hoffnungsposten für Brasilien. Jetzt ist ein weiterer Dammbruch zu verzeichnen: (auch bei Telepolis gelesen, von Brigitte Zarzer):
"Brasilien gibt grünes Licht für Gentech-Multis.
Jahrelang war das Land für Europa erste Bezugsquelle bei gentech-freiem Soja. Jetzt wird der Anbau von GV-Soja definitiv zugelassen. ..."
Monsanto ist schlimmer als Microsoft. Machen wir Gegenwehr wo immer möglich ...
Gerade erst habe ich die militärische Exportoffensive in Nahost erwähnt, legt Harald Neuber bei Telepolis noch schlimmere Zahlen vor.
Ausgangspunkt ist eine vom Berliner Informationszentrums für Transatlantische Sicherheit (BITS) verfaßte Studie (PDF 290k), die nachzeichnet, wie sehr der Waffenhandel durch "Komponentenexport" die eigentlich behaupteten Beschränkungen umgeht.
Die "Richtlinien für den Rüstungsexport" werden so wie viele andere friedenspolitischen Schaufenstersprüche zu Potemkinschen Fassaden.
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noch bei BITS (Thema Kleinwaffenexport) gefunden: "...argumentieren, daß die Reduktion der Nachfrage nach Waffen zunächst Vorrang vor der Rückgabe von Waffen haben sollte."
Mittwoch, 9.3.2005
Was denkt man sich bei der Bezeichnung "International Peace Operations Association (IPOA)"?
Klar doch: Das ist der Verband der privaten Söldnerfirmen, die durch den Krieg gegen den Irak so richtig bekannt wurden ...
Gefunden im Artikel "Neue Kriege, neue Söldner - Private Militärfirmen und globale Interventionsstrategien" von Rolf Uesseler in den jüngsten Blättern (ganzer Artikel nicht öffentlich online)
March 9th
der Focus (kann sich selber linken) berichtet über die Waffengeschäfte bei der Nahostreise von Schröder:
„ ... Die Genehmigung ist kein Problem mehr“, freut sich ein Wehrtechnikmanager. „Die Bundesregierung will nur nicht, dass wir so laut Hurra rufen.“ „In den vergangenen Jahren können wir uns über die Bundesregierung nicht beklagen“, lobt denn auch ThyssenKrupp-Mann Borgschulte. „Die Bundesregierung und auch die Botschaften unterstützen uns sehr stark. ...“
In dem Artikel werden folgende Firmen aufgeführt:
Lürssen Werft
Thyssen
ThyssenKrupp Marine Systems
Diehl, Nürnberg
Rheinmetall AG
Rohde & Schwarz
Siemens
Es gibt noch ein paar Einschränkungen - Panzer gehen noch nicht ganz wie Kühlschränke - aber die Richtung ist klar.
Update: hier die Meldung bei der Netzzeitung
March 8th
Montag, 7.3.2005
... EU zeigt Julian für Google ;-)
Bananenrepublik
Das leuchtet mir ein, wie bei Genosse Tabu (Link wech) argumentiert wird:
"Je leichter es ist, legal und selbst bestimmt einzureisen, desto weniger wird Menschenhandel begünstigt, weil es dann nicht notwendig ist, sich an Schleuser zu wenden, um über die Grenze zu kommen. Erst durch die Abhängigkeit von Schleusern entsteht Erpressbarkeit, die Menschenhandel fördert..." ... weiter zu dem Interview mit Kobra
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Nachtrag:
wirres.net bringt dazu einen Text von Wladimir Kaminer: "Ein Vorschlag zur Güte"
(via Charming Quark)
Zur großen Überraschung einiger Aktivisten segnete die EU-Kommission heute die verhängnisvolle Softwarepatentrichtlinie ab: http://www.heise.de/newsticker/meldung/57133
Einige Fragen:
* Warum waren Leute, die ich für Insider hielt, letzte Woche so sicher, daß die Kommission ihre Sturheit nicht weiterverfolgt - genau das wurde doch offensichtlich angesteuert?
* Die deutsche Bundesregierung hat sich - wieder einmal - entlarvt. Ausnahmsweise war es mal sinnvoll, daß sich eine fraktionsübergreifende Position im Bundestag ergab - und die Regierung hilft kaltschnäutzig mit, Konzernpolitik dagegen durchzusetzen.
* Kann es sein, daß bei der zur Zeit laufenden Debatte wg. EU-Finanzpolitik Querverbindungen bestehen - die deutsche Regierung möchte ihre Finanzpolitik weniger streng bewertet sehen, und kommt den Funktionären der Kommission deshalb bei dem anderen Punkt entgegen?
Auch Heise benennt, wessen Interessen u. a. die EU-Kommission (und mehr oder weniger auch die Bundesregierung) vertritt:
" ... Lob kommt ferner vom Branchenverband EICTA, der die Position Europas als "führender globaler Innovationsmotor" sowie "Arbeitsplätze, den Technologietransfer und den Wissensaustausch" gesichert sieht. ...". EICTA gehören Konzerne wie IBM, Microsoft, Nokia und Siemens an.
Ich werde jetzt nicht erklären, warum die Interessen der Genannten nicht die meinen sind.
Nachtrag: Bei der Tageschau (Link tot!) die Abstimmung im Ministerrat: Die Entscheidung fiel jedoch nicht einstimmig: Polen stellte seine Zustimmung unter Vorbehalt zahlreicher Änderungen in zweiter Lesung, Spanien stimmte laut Diplomaten ganz gegen den Entwurf, Belgien, Italien und Österreich enthielten sich der Stimme. Ungarn, Lettland, die Niederlande, Dänemark und Zypern forderten Nachbesserungen.
Und die BRD?
Signatur im Usenet, Gruppe de.rec.radfahren:
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[Radfahren]
> Im Winter ist's Wintersport, im Sommer Sommersport. ;-)
Und von der Kneipentour nach Hause Breitensport, oder wie? :-}
[Stephan Gerlach + Jochen Bern in de.rec.fahrrad]
"Franz jagt im komplett verwahrlosten Taxi quer durch Bayern" (ist der Satz nicht schön?)
Klaus hat schneller als ich Bilder vom 23.2. in München (von mir) online beim Sozialforum, recht so ;-)
Montag, 7.3.2005
so wird Giuliana Sgrena im Corriere della Sera vom 5. März 2005 zitiert. (Wiedergegeben nach der Mailingliste Globalisierung und Krieg).
Mehr darüber bei Indymedia (auch Ergänzungen) Telepolis da und da ("Es war keine Straßensperre").
Ergänzung: Bei ZMAG gibts eine Übersetzung des Il Manifesto-Textes von Giuliana Sgrena - (Link geändert, bitte suchen).
karierte Augen oder so, Schocki sagt "Karl Marx lesen" und ich sehe (meine zu sehen) ... "Karl May"
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