[Update 16.6. siehe hier] Das Münchner Streetlife-Festival ist eigentlich auch ein Festival der alternativen Szene. Die Unterstützung durch kommerzielle Musiksender muß kein Problem sein, das Ganze macht ja Aufwand.
Für Nicht-Münchner: Der größte Teil der Leopoldstraße wird dabei 2x im Jahr mit dem Stichwort "Corso Leopold" zur autofreien Flaniermeile mit attraktivem buntem Programm.
Nur, was jetzt passiert "schlägt dem Faß die Krone ins Gesicht":
Radio LORA, als nichtkommerzielles alternatives Radioprojekt, das immer wieder half für kritische politische Inhalte Öffentlichkeit zu schaffen, wurde durch Greencity (der federführende Verein) vom Streetlife-Festival ausgeschlossen, wegen vertraglicher Vereinbarung mit Radio Charivari wie es heißt [Ergänzung: LORA wollte lediglich einen Infostand wie andere alternative Gruppen auch]. Nichts gegen Unterhaltungsmusik auch von kommerziellen Sendern - aber wenn sich diese Kommerzmaschine nicht zu schade ist solche kleinen Nischen wie LORA anzugreifen, dann hört der Spaß auf!
weitere Ergänzung: hier die LORA-Presseerklärung (PDF 78k) dazu.
Das ist ein weiteres Beispiel wie die Kommerzialisierung der Medien Kultur schleichend quasi Zensur fördert - denn auf nichts anderes läuft es hinaus, wenn ein Projekt wie Radio LORA von Veranstaltungen wie dem Streetlife-Festival ausgeschlossen wird. Der Einfachheit halber hänge ich meine Protestmail an. Vom Sozialforum München ist auch Protest unterwegs.
Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele sich dieses Themas annehmen würden!
(Inzwischen habe ich das "Referat für Gesundheit und Umwelt" als Mitveranstalter entdeckt und die Mail auch dorthin weitergeleitet).
Von: f.iberl@amazonas-box.de
Betreff: LORA-Ausschluss Streetlife
An: buero@greencity.de, radio@charivari.de
Cc: (Sozialforum München, LORA)
Sehr geehrte Damen und Herren,
das Streetlife-Festival habe ich - in erster Linie als Konsument ;-) - aber durchaus politisch als Erfolgsgeschichte erlebt.
Jetzt muß ich hören, daß Radio LORA dabei ausgeschlossen wurde.
Das Streetlife-Festival war immer auch ein Platz für die alternative Szene. Radio LORA leistet unverzichtbare Beiträge für kritische politische Öffentlichkeitsarbeit. Radio LORA ist bekanntermaßen kein "kommerziell betriebener Anbieter", sondern ein Sendeplatz mit viel ehrenamtlichem Engagement, das sonst kaum zu finden ist.
Daß ein solches Festival von kommerziellen Musiksendern unterstützt wird kann bei dem Aufwand natürlich eine gute Sache sein. Wenn das dazu führt, daß Greencity beim Festival Radio Lora ausschließt, fällt das auf Greencity zurück.
Mit so einem Vorgang ist Greencity kein vorzeigbarer Verein mehr. Ich werde meinen Protest öffentlich vertreten.
Radio Charivari sollte den Protest natürlich auch zu spüren bekommen.
Mit zornigen Grüßen
Franz Iberl
Streetlife: Alternativ-Radio vom Alternativ-Festival ausgeschlos
Wie Franz in der Amazonas-Box berichtet wurde das alternative Bürgerradio LORA vom Streetlife-Festival nächstes Wochenende ausgeschlossen, da die Veranstalter mit Radio Charivari einen Exklusiv-Vertag abgeschlossen haben. Radio Charivari ist wiederum durch den Nürnberger Telefonbuchunternehmer Günther Oschmann dominiert, der seinen Einfluss...
Ihr haut ja fast alle in dies
Ihr haut ja fast alle in dieselbe Kerbe - hier auch mal die Gegenseite. also, ich war seit anfang an dabei bei green city und beim streetlife festival, und ihr solltet wenigstens wissen, gegen wen ihr protestiert. Green City arbeitet seit Jahren für die Umweltthemen und versucht trotz aller widrigen öknomischen Umständen die ökologischen Themen in München weiter voranzutreiben. die Hauptlast tragen seit Jahren die Aktiven von Green City: Die Mitarbeiter arbeiten für ein - sogar auch im Vergleich zu ähnlichen Jobs in der Umweltszene – teilweise sehr geringes Gehalt, viel Arbeit geschieht rein ehrenamtlich. Im letzten Jahr hat fast jeder (auch die 2 Geschäftsführer) auf ihr Gehalt verzichtet, um Green City am Leben zu halten und um weiterhin für die Umwelt zu kämpfen. Das Streetlife Festival ist in dieser Form nur möglich, dass über 100 Ehrenamtliche auf den Beinen sind, um das Ganze zu stemmen. Trotzdem waere das ganze einfach nicht machbar ohne Sponsorenverträge - die sogenannte Kommerzialisierung (die Stadt Muenchen hat leider kaum Gelder übrig für sowas). Wobei das festival kein Geld bringt, auch wenn das der Geschäftsfüher vonRadio Lora behauptet, sondern eher ein Verlustgeschäft ist. Natürlich wäre es schön ohne Sponsoren wie Radio Charivari auszukommen, aber die alternative ist eben dass das Festival gar nicht stattfinden kann, und es ist wirklich ein bisscehn billig, die kritik auf eine bloede klausel in einem sponsorenvertrag zu fokussieren!!!
meine Frage war doch ...
.. ob der bisherige Status wirklich das letzte Wort von Charivari ist, man kann die doch mal drauf hinweisen daß LORA für die ja wirklich kein Konkurrent ist und auf dieser Basis nachfragen - ich hab noch keine Rückmeldung weshalb so etwas scheitern müsste.
Daß solche Projekte von Selbstausbeutung leben (müssen) geht mir auch auf den Geist. Ich will anschieben und nicht bremsen. Aber gerade unter dem Sponsoren-Druck ist es in meinen Augen notwendig, NGOs (wie Green City als entsprechende lokale Vereinigung) auch ein Gegengewicht zu verdeutlichen. Ich hab keine Ahnung wer mit welchen Zahlen recht hat, aber Größe ist bei diesen Veranstaltungen nicht automatisch gut. Gleichzeitig will ich sicher nicht denen in die Suppe spucken, die ein aufwendiges Kulturprogramm absichern wollen.
Radio LORA ist als Projekt mindestens so wichtig wie Green City und existiert mit außerordentlich schwierigen Bedingungen. Dabei sind auch Reibungsverluste leider einzukalkuilieren. Aber wie gesagt: Ich wünsche mir daß es ein bischen Wind gibt um hier doch noch eine Lösung zu erreichen.
indynews.net: Streetlife-Festval: Kommerz geht vor
Das unabhängige Münchner Lokalradio Radio LoRa soll vom Streetlife-Festival ausgeschlossen werden - der Veranstalter hat einen Vertrag mit dem Kommerzradiosender Charivari
mehr unter [Link kaputt]
Gegendarstellung PM Radio LORA
Radio Lora hat Green City vorgeworfen, Radio Lora von der Teilnahme am Streetlife-Festival und Corso Leopold ausgeschlossen zu haben. Außerdem unterstellt Radio Lora Green City, dass das ursprüngliche Konzept des Streetlife-Festivals dem Kommerz geopfert wurde.
Zu diesen Vorwürfen möchten wir wie folgt Stellung nehmen:
Green City hat Radio Lora nicht aktiv von der Teilnahme am Streetlife-Festival ausgeschlossen. Green City sieht in Radio Lora ein wichtiges alternatives Medium und einen langjährig guten Kooperationspartner für ökologische Belange.
Eine Teilnahme von Radio Lora an den Streetlife-Festivals und Corso Leopold 2005 ist aus folgenden Gründen nicht möglich:
1) Radio Lora hat sich nicht rechtzeitig angemeldet.
Der Vertrag mit Radio Charivari wurde nach dem offiziellen Anmeldungsschluss für Aussteller unterzeichnet. Hätte sich Radio Lora rechtzeitig angemeldet, hätte im Vertrag eine entsprechende Ausnahmeklausel aufgenommen werden können. Da diese nicht erfolgte, enthält der Vertrag mit Radio Charivari eine Exklusiv-Klausel, die eingehalten werden muss.
2) Radio Charivari unterstützt das Streetlife-Festival und Corso Leopold als Exklusiv-Medienpartner maßgeblich.
Green City versteht das Streetlife-Festival als wichtige und attraktive Plattform für Initiativen, Vereine und Verbände aus dem ökologischen und sozialen Bereich sowie auch für Newcomer-Bands, die sich vor einem größeren Publikum beweisen können.
Um dies zu ermöglichen, benötigen die Veranstalter starke Kooperationspartner – wie auch Radio Charivari. Ohne eine derartige Unterstützung wären das Streetlife-Festival und Corso Leopold nicht in dieser Form möglich – und das würde alle Beteiligten treffen. Aus diesem Grund hat sich Green City erneut für eine Kooperation mit Radio Charivari entschieden.
Die Unterstellung von Radio Lora, dass Green City durch den Abschluss eines Medien-Exklusiv-Vertrags das Konzept des Streetlife-Festivals dem Kommerz opfert, ist nicht richtig. Richtig ist vielmehr, dass es Green City nur mit der Einbindung potenter Partner gelingen kann, das ursprüngliche Konzept des Streetlife-Festivals, nämlich die Straße als Lebensraum zurück zu erobern, umzusetzen. Das Streetlife-Festival – Corso Leopold ist ein Projekt für lebendige Straßengestaltung und nachhaltige Stadtentwicklung, dessen Konzept auch ein breiteres Publikum anspricht. Diese Tatsache sollte nicht per se als „Kommerzialisierung“ gewertet werden.
Das Angebot, den Förderverein von Radio Lora zu präsentieren, hat Radio Lora abgelehnt.
Green City ist über Radio Loras einseitige Interpretation der Situation sehr erstaunt - zumal bisher keine abschließenden Klärungsgespräche geführt wurden - und bedauert die Belastung der bislang immer sehr guten Beziehungen. Für die Zukunft hofft Green City, dass eine Möglichkeit gefunden werden kann, Radio Lora wieder in das Streetlife-Festival und Corso Leopold zu integrieren.
In den vergangenen Jahren erf
In den vergangenen Jahren erfolgte immer rechtzeitig eine Einladung zur Anmeldung, dieses Jahr jedoch nicht.
Bei minimalen Interesse an alternativen Medien jenseits vom Kommerz hätte man mit Lora's Teilnahmewunsch rechnen müssen und niemals so einen EXCLUSIV-Vertrag abgeschlossen (in den vergangen Jahren hatte doch Charivari auch kein Problem damit).
Vergangenes Jahr hat bei Greencity der Vorstand gewechselt und der hatte kein Interesse an der Fortführung der Sendung bei Lora bzw. offensichtlich überhaupt kein Interesse an Radio Lora oder kritischer Öffentlichkeit.
Das Angebot an den Förderverein ist sehr halbherzig, weil sich damit Lora trotzdem nicht mit seinem Radioprogramm hätte präsentieren können.
Es geht übrigens lediglich um einen Infostand von 3 mal 3 Metern ohne Musik oder Ausschank. Und wenn das einen Sponsor wie Charivari stört, ist das schon etwas lächerlich...
traurig
liebe leute von greencity, wie bürokratisch und angepasst seid ihr schon. sollte radio lora den anmeldeschluss auch verpasst haben, gibt es bei gutem willen immer einen weg zu finden, welchen es radio lora, als radio und nicht als förderverein, einen infostand aufstellen zu lassen. wie oft informiert den charivari über soziale mißstände, minderheiten, ökologische alternativen usw. liebes greencity-team, einige von euch sind auch im programm-ausschuss vom münchner forum. ich war gestern auf einer veranstaltung des münchner forums, johannes stüttgens referierte über eine neue definitiation von freiheit, ich nehme an, bei der konzeption dieser veranstaltungsreihe vom forum ward ihr nicht dabei, ansonsten habt ihr nichts verstanden. grüsse und besinnt euch darauf, wer eure Ideen das ganze ganze jahr über unterstützt
Radio LORA kann sich auf dem Streetlife-Festival präsentieren
Gute Nachrichten: Das gemeinnützige Projekt Radio LORA München kann sich nun doch auf dem Streetlife-Festival und Corso Leopold wie gewünscht präsentieren.
Bei einem intensiven Gespräch, das Green City mit Radio Charivari führte, konnte eine entsprechende Einigung nicht nur für den Herbst, sondern auch für den 18./19. Juni 2005 gefunden werden: Eine Einigung, die durch die unverhältnismäßige und unabgestimmte Aktion von Radio Lora stark gefährdet war.
Green City ist sehr erleichtert über das großzügige Entgegenkommen des Medienpartners, der damit auf die Durchsetzung seines vertraglichen Rechts verzichtet.
Green City freut sich, dass ein wichtiges alternatives Medium und langjährig guter Kooperationspartner für ökologische Belange beim Streetlife-Festival und Corso Leopold dabei sein kann.
Sozialmeile
"Sozialmeile" - so nennt das Münchner Sozialforum seinen Beitrag diesen Sonntag beim Streetlife - Festival (ja, genau - wegen dem stritt man