Winfrid Wolf "verfolgt" die Verkehrspolitik der Bundesregierung, und ich bin froh drum; ich hoffe er wirkt ansteckend.
Beim aktuellen Fall (via Schockwellenreiter) geht es um ein Auftragsgutachten zur Bahnprivatisierung (Link zum Ministerium, ... ist kaputt), das Winfried Wolf hier sachkundig kritisiert. Während der Verkehrsminister das Gutachten als "sachliche Grundlage" darzustellen versucht, erklärt Winfried Wolf soweit möglich das Interessengemenge dahinter.
Zunächst kann es nicht als neutrales Gutachten im Sinne der zitierten Zielsetzung verstanden werden. Im Gutachter-Team ist erneut die Investmentgesellschaft Morgan Stanley vertreten. Diese Investmentbank hat ein spezifisches und finanzielles Interesse daran, selbst den Börsengang der DB AG zu begleiten
Um was es geht: Das neue Gutachten der Beratungsgesellschaft Booz Allen Hamilton mit dem Titel „PRIMON – Privatisierung mit und ohne Netz“ stößt auf eine zunehmend desinteressierte und ermüdete Öffentlichkeit. Die Gewerkschaften – allen voran die entscheidende Transnet mit deren Vorsitzenden Norbert Hansen – haben sich mit einem Bahn-Börsengang abgefunden bzw. unterstützen einen solchen in Form eines „integrierten Unternehmens“. Die Umweltorganisationen und Verkehrsverbände wie VCD, pro Bahn und BUND plädieren faktisch für eine Zerschlagung der Bahn. Zwar soll das aus der DB AG herausgelöste Netz beim Bund bleiben. Die Transportgesellschaften (Nah-, Fern- und Güterverkehr) sollen jedoch als Ganzes oder getrennt privatisiert werden. Diese Gruppen extrapolieren dabei begrenzte positive Erfahrungen mit privaten Betreibern auf regionaler Ebene, vor allem im Nahverkehr, auf den Schienenverkehr als Ganzes – und verlieren dabei den Blick aufs Ganze. ...
... und mehr, also nachlesen.
http://www.buergerbahn-statt-boersenbahn.de/ ist (eine Bahnexpertengruppe) eine notwendige Initiative um die kaputte Verkehrspolitik der Bundesregierungen zu kritisieren.